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zuwinken. Ende der 1970er-Jahre nahm der „White Duke“ nach Fertigstellung des
Albums Low seine gequälten Visionen in dem grundlegenden Album Heroes auf,
die beide Teil seiner Berlin-Trilogie sind. Zusammen mit seinem Kumpel Iggy Pop
nahm Bowie auch die Alben The Idiot und Lust for Life auf.
Die Liste anderer Musiklegenden, die die besondere Soundqualität des Studios 2
nutzten, ist lang. Zu ihnen gehören Nina Hagen, Nick Cave, David Byrne, die Ein-
stürzenden Neubauten, Die Ärzte, Snow Patrol, Green Day, REM und The Hives.
Depeche Mode nahm hier zwischen 1983 und 1986 drei Alben auf: Construction
Time Again, Some Great Reward und Black Celebration .
Die einzige Möglichkeit, die heiligen Hallen zu besichtigen (und herauszufinden,
warum Martin Gore von Depeche Mode sich für die Aufnahme eines Liebeslieds
nackt auszog), ist eine Führung mit den höchst empfehlenswerten Fritz Music
Tours .
Als 1991 der zweite UFO-Club schloss, folgte die Technogemeinschaft dem UFO-
Gründer Dimitri Hegemann zum Tresor, wo der in Tarnanzügen gekleidete DJ Tanith
ebenso wie der Trance-Pionier Paul van Dyk groß rauskamen. Andere wichtige Clubs
Anfang der 1990er-Jahre waren der Walfisch (wo heute der KitKatClub ist) und nach
1993 das riesige E-Werk. Der Tresor schloss 2005, eröffnete aber zwei Jahre später
wieder am heutigen Standort. Das eigene Musiklabel Tresor ist heute eine interna-
tionale Marke, die unter vielen anderen Jeff Mills, Blake Baxter und Cristian Vogel
vertritt.
Ein weiteres wichtiges Berliner Technolabel ist BPitch Control, das 1999 von Ellen
Allien gegründet wurde. Es startete die Karriere von Modeselektor, Apparat und
Sascha Funke und hat Talente aus der ganzen Welt unter Vertrag, wie Thomas Muller
aus Frankreich und We Love aus Italien. Einer der BPitch-Künstler ist Paul Kalkbren-
ner, dessen halbautobiografischer Film Berlin Calling von 2008 der erste richtige Film
über Berlin und Techno war. Die verschiedenartigen Künstler von BPitch spiegeln die
Bandbreite der Berliner Techno-Electro-Szene wider, die heute von allen möglichen
Sounds beeinflusst ist, von IDM (Intelligent Dance Music) bis zu Pop und Indie.
Ebenfalls ein wichtiges Label ist Get Physical, ein Kollektiv aus fast 20 Künstlern.
Zu ihnen zählt das dynamische Duo M.A.N.D.Y., das House und Electro mit Minimal
und Funk verbindet und so einen sehr tanzbaren (organischen) Sound schafft. Eher
zum Underground gehört das Label mit dem netten Namen Shitkatapult, das 1997 von
Marco Haas (alias T.Raumschmiere) gegründet wurde und Techno einen harten Elect-
rotouch verleiht. Zu seinen Künstlern zählen Oval und Rechenzentrum.
 
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