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seines Stücks Die Weber im Jahr 1892, das das Elend der schlesischen
Weber darstellte, veranlasste sogar den Kaiser, sein Abonnement am
Deutschen Theater zu kündigen.
Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Berlins Kunstszene so zerrissen wie die Stadt selbst.
Im Osten wurden die Künstler zum „Sozialistischen Realismus“ gezwungen, zumind-
est bis Ende der 1960er-Jahre, als Künstler der sogenannten Berliner Schule, wie Man-
fred Böttcher und Harald Metzkes, sich in einer deutungsreicheren und emotionaler-
en Ausdrucksform versuchten, die sich an die Farben und die Ästhetik von Beck-
mann, Matisse, Picasso und anderen klassischen Malern der Moderne anlehnte. In den
1970er-Jahren, als sich die Konflikte des Individuums in der Gesellschaft deutlicher
abzeichneten, entstanden in Prenzlauer Berg Untergrundgalerien, die Kunst als kollekt-
ives Unternehmen betrachteten.
In Westberlin wandten sich die Künstler mit Begeisterung der abstrakten Kunst zu.
Zu den Pionieren gehörten die Zone 5 um Hans Thiemann sowie die Surrealisten Heinz
Trökes und Mac Zimmermann. In den 1960er-Jahren stand Politik im Vordergrund
und brachte einen neuen Stil hervor, den „Kritischen Realismus“, vertreten von Künst-
lern wie Ulrich Baehr, Hans-Jürgen Diehl und Wolfgang Petrick. Die Kunstbewegung
„Schule der Neuen Prächtigkeit“ von 1973 verfolgte einen ähnlichen Ansatz. Ende der
1970er- und Anfang der 1980er-Jahre kam es zu einer Wiedergeburt des Expressionis-
mus in den Bildern von Salomé, Helmut Middendorf und Rainer Fetting, einer Gruppe,
die sich Junge Wilde nannte. Einer der bekanntesten deutschen Neoexpressionisten ist
Georg Baselitz, der in Berlin lebt und in den 1970er-Jahren mit seinen „auf den Kopf
stehenden“ Bildern international berühmt wurde.
Die Gegenwart
Kunstliebhaber werden in Berlin einen vollen Terminkalender haben, denn die Stadt
hat sich längst zu einer der spannendsten und dynamischsten Kunstszenen Europas en-
twickelt. Unter den rund 10 000 aktiven Künstlern haben einige beachtliche Erfolge
gefeiert; einer der berühmteste ist der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson.
Bekannte Künstler wie Thomas Demand, Jonathan Meese, Via Lewandowsky, Isa
Genzken, Tino Seghal, Esra Ersen, John Bock und das Künstlerduo Ingar Dragset
und Michael Elmgreen leben und arbeiten in Berlin oder haben zumindest hier einen
zweiten Wohnsitz. Einen Überblick bieten die aktuellen Ausstellungen der vielen hoch-
karätigen Galerien der Stadt, wie die Galerie Eigen+Art Karte offline Google Maps
 
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