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und bürgerliche Gleichstellung der Juden), aber grundlegende Verfassungsreformen
waren nicht in Sicht. Das Machtzentrum blieb der preußische Staat.
Die folgende Zeit politischer Stabilität ging mit einer intellektuellen Blüte in den
Berliner Cafés und Salons einher. Die neu gegründete Universität zu Berlin
(Humboldt-Universität) mit dem Philosophen Johann Gottlieb Fichte an der Spitze zog
mit wachsendem Ansehen andere führende Denker ihrer Zeit an, darunter auch Hegel
und Ranke. Es war auch die Ära von Karl Friedrich Schinkel, dessen zahlreiche Bauten
- von der Neuen Wache bis zum Alten Museum - noch heute Berlin zieren.
Historische Literatur
Be rlin, Biographie einer Stadt (Anthony Read, David Fish er)
Die Berliner Mauer (Thomas Flemming, Hagen Koch)
Gewendet - Vo r und nach dem Mauerfall (Harald Hauswald, Lutz Rathenow)
PastFinde r Berlin 1945-1989 (Mai k Kopleck)
Stasiland (Anna Funder)
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REVOLUTION(EN)
Im zweiten Viertel des 19. Jhs. erfasste die Industrielle Revolution Berlin. Unterneh-
men wie Siemens und Borsig trugen zum enormen Wachstum der Stadt bei. 1838
dampften die ersten Züge zwischen Berlin und Potsdam. Es war die Geburtsstunde der
preußischen Eisenbahn und Anstoß für die Gründung von über 1000 Fabriken, darunter
auch die Elektroriesen AEG und Siemens. 1841 baute August Borsig die schnellste
Lokomotive der Welt, die bei einem Wettrennen selbst die Engländer übertraf.
Zehntausende Menschen strömten nun nach Berlin, um in den Fabriken zu arbeiten.
Die Bevölkerung wuchs bis 1847 auf über 400 000 Einwohner und brachte die
städtische Infrastruktur an den Rand des Zusammenbruchs. Ein Jahr später führten die
sozialen Spannungen und die begrenzten Freiheiten dazu, dass in Berlin wie in an-
deren deutschen Städten eine bürgerlich-demokratische Revolution ausbrach. Am 18.
März fielen während einer Demonstration zwei Schüsse, die Lage eskalierte und es
kam zu einer ausgewachsenen Revolution. Barrikaden wurden errichtet und blutige
Kämpfe brachen aus. Als Friedrich Wilhelm IV. schließlich seine Truppen zurückpfiff,
waren 183 Revolutionäre und 18 Soldaten tot. Der Platz des 18. März gleich westlich
des Brandenburger Tors erinnert an die toten Revolutionäre. Der König machte eine
totale Kehrtwende, stellte sich nun an die Spitze der Bewegung und erklärte vorgeb-
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