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Geschichte
Berlin stand schon immer im Brennpunkt der Geschichte: Die Stadt war
Schauplatz einer Revolution, Hauptsitz der Faschisten, wurde in Schutt und Asche
gebombt, in zwei Teile gerissen und schließlich wiedervereinigt - und das allein
nur im 20. Jh.! Und doch ist Berlin nur eine zufällige Hauptstadt, deren Gründung
im Mittelalter bloß eine Randnotiz auf der historischen Landkarte war. Die Stadt
existierte lange Zeit fast im Verborgenen, bis sie über 400 Jahre später zur
Hauptstadt des Königreichs Preußen wurde. Aber erst im 20. Jh. beeinflusste sie
massiv die europäische und letztlich auch Weltgeschichte.
BERLIN IM MITTELALTER
Die jüngste Entdeckung eines Eichenbalkens lässt vermuten, dass Berlin bereits 1183
entstanden sein könnte, aber bis dato galt offiziell, dass die Stadt im 13. Jh. von reis-
enden Kaufleuten als doppelter Handelsposten Berlin und Cölln gegründet wurde. Die
beiden Siedlungen lagen beidseitig der Spree gleich südwestlich des heutigen Alexan-
derplatzes. Der Ort lag günstig an einer natürlichen west-östlichen Handelsroute etwa
auf halber Strecke zwischen den beiden Festungen Köpenick im Südosten und Spandau
im Nordwesten, die bereits aus dem 8. Jh. stammten. Die kleinen Siedlungen wuchsen
erstaunlich schnell und schlossen sich 1307 aus macht- und schutztaktischen Gründen
zusammen. Als Zentrum der Mark Brandenburg konnte die Doppelstadt ihre politische
und wirtschaftliche Unabhängigkeit weiterhin behaupten und trat 1360 sogar der Hanse
bei.
Soviel Selbstbewusstsein passte dem deutschen König Sigismund gar nicht. Er
übereignete Brandenburg 1411 einem seiner Gefolgsleute, Friedrich von Hohenzollern,
und leitete damit fünf Jahrhunderte ununterbrochener Herrschaft des Hauses Hohen-
zollern ein.
Berlins mittelalterlicher Geburtsort um die Nikolaikirche wurde durch
die Bomben des Zweiten Weltkriegs zerstört. Das heutige Nikolaiviertel
 
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