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Konzentrationslager Sachsenhausen
Sachsenhausen besuchen
Sachsenhausen wurde von Gefangenen aus anderen Konzentrationslagern errichtet und
sollte als Modellbau für andere KZs dienen. Von 1936 bis 1945 wurden 200 000
Menschen durch seine Tore getrieben, zunächst überwiegend politische Oppositionelle,
später aber auch Zigeuner, Schwule, Juden und nach 1939 osteuropäische, meist
sowjetische Kriegsgefangene. Zehntausende starben hier durch Hunger, Entkräftung,
Krankheit, Kälte, medizinische Experimente und Hinrichtungen. Weitere Tausende er-
lagen den Strapazen des Todesmarsches im April 1945, als die Nazis das Lager auf
der Flucht vor der Roten Armee evakuierten. An der Zufahrt zum KZ, Ecke Straße der
Einheit/Straße der Nationen, erinnert eine Gedenktafel an diese NS-Opfer.
Nach dem Krieg inhaftierten die Sowjets um die 60 000 deutsche Kriegsgefangene
im nunmehr Sonderlager 7 genannten KZ; etwa 12 000 von ihnen sind bis zur Au-
flösung des Lagers 1950 an Unterernährung und Krankheiten gestorben. Weitere zehn
Jahre diente das Gelände dem Sowjet- und DDR-Militär als Kaserne, bis es schließlich
1961 zur Gedenkstätte erklärt wurde. Der Besuch der seitdem häufig modernisierten
Gedenkstätte ist, wie zu erwarten, eine ziemlich erschütternde Erfahrung.
GEFÜHRTE TOUREN
Die gemeinnützige Organisation Mosaic Tours ( 0176 8754 5620;
www.mosaictours.org ; Erw./Stud. 15/12 €; ganzjährig Di, Do & So 10 Uhr,
April-Okt. auch Fr & Sa) ist auf (englischsprachige) Touren nach Sachsenhausen
spezialisiert, die etwa sechs Stunden dauern. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Fernse-
hturm neben dem S-Bahnhof Alexanderplatz. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Top-Tipp
Die Gedenkstätte ist zwar täglich geöffnet, montags ist ein Besuch allerdings weniger
sinnvoll, da alle Ausstellungsräume in den Gebäuden geschlossen sind.
 
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