Prenzlauer Berg - Berlin - page 379

Marmorstatue ist in Spiegelschrift eingemeißelt, wie in seiner Drucktechnik üblich.
In der Kollwitzstraße Richtung Norden gibt das neue luxuriöse Wohnhaus Palais
KolleBelle klare Hinweise auf das gehobene Einkommensniveau der neuen Kiezbe-
wohner.
Kurz darauf folgt der Kollwitzplatz . Er wurde nach der Künstlerin Käthe Koll-
witz benannt, die hier über 40 Jahre mit ihrem Mann lebte und sich um notleidende
Menschen kümmerte. Eine Bronzestatue in der Grünanlage in der Mitte des Platzes
und eine Gedenktafel an dem blauen Gebäude Kollwitzstraße 58 ehren ihr Anden-
ken.
Über die Knaackstraße geht's an einigen Cafés vorbei zur Rykestraße, wo der runde
Wasserturm steht. In der Nazizeit diente er als Gefängnis, heute ist er in
Wohnungen aufgeteilt, die wie Tortenstückchen geformt sind. In der Rykestraße
selbst sind die schönen Fassaden der sanierten Mietshäuser bemerkenswert. Nr. 53
ist die Synagoge Rykestraße , die den Zweiten Weltkrieg heil überstanden hatte
und in der wieder Schabbat-Gottesdienste stattfinden. Sie ist nicht öffentlich
zugänglich.
Weiter geht's über die Rykestraße zur Sredzkistraße, eventuell mit einer Kaffee-
pause im Café Anna Blume . In der Sredzkistraße passiert man den witzigen
Bücher-Tauschbaum , eine kostenlose Büchertauschbörse aus Baumstämmen. Bald
kommen die Türmchen und Türme der backsteinernen Kulturbrauerei in Sicht.
In der Sredzkistraße ist einer der Eingänge zur ehemaligen Brauerei, dem heutigem
Kulturzentrum. Tagsüber ist es hier ziemlich ruhig, aber die Architektur lohnt den-
noch einen Blick. Hier gibt's auch eine Bezirkstouristeninformation. Nach Verlassen
der Kulturbrauerei über den Nordausgang geht es links in die Danziger Straße, um
den Streifzug mit einer Currywurst von der Kultimbissbude

Konnopke abzurun-

den.

Zurück zum Anfang des Kapitels

ESSEN

Der Prenzlauer Berg ist überwiegend ein Wohnviertel, hat aber eine ungewöhn-
lich hohe Dichte an Kiezrestaurants für geschäftige Anwohner mit mehr Geld
als Zeit. Die meisten sind fröhliche, zwanglose Lokale, wo kein Mensch mit der
Wimper zuckt, wenn Gäste in ihrem Touristenoutfit oder mit Kids im Schlepptau