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Die von August Orth entworfene Gethsemanekirche gehörte zu den Dutzenden,
die Kaiser Wilhelm II. bauen ließ, um ein „Bollwerk gegen Sozialismus, Kommunis-
mus und Atheismus“ zu schaffen, die, so fürchtete er, in den Berliner Arbeitervierteln
gärten. Ironischerweise schien die Kirche derartige Bewegungen eher zu fördern statt
abzuwürgen. Somit kann die Gemeinde auf eine stolze Tradition als Zuflucht für
Nonkonformisten und Freidenker zurückblicken, die schon lange vor der DDR begann.
UNTERWEGS IN WELTKRIEGSBUNKERN
Warum nicht nach dem Besuch des Brandenburger Tors und des Fernsehturms
auch Berlins dunkle, feuchte Unterwelten erkunden? Berliner Unterwelten (
4991 0517; www.berliner-unterwelten.de ; Brunnenstraße 105; Erw./erm. 10/8 €;
Führungen ganzjährig Do-Mo 12, 14, 16 Uhr, März-Nov. auch Mi, April-Okt. auch
Sa & So 10 Uhr; Gesundbrunnen, Gesundbrunnen) nimmt Besucher mit auf
eine spannende Tour durch unterirdische Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie
führt durch ein Gewirr aus niedrigen Räumen mit schweren Stahltüren, Kranken-
betten, Helmen, Schusswaffen, Stiefeln und Leuchtpfeilen, die auf die Ausgänge
weisen. Horror und Faszination erwecken die Geschichten der Führer von den
Tausenden Berlinern, die hier voller Angst auf engstem Raum eingepfercht waren,
als die Bomben auf Berlin regneten. Es gibt noch fünf weitere Touren, darunter auch
eine zu einem Flakturm aus dem Krieg. Tickets werden am Kiosk vor dem Südaus-
gang des U-Bahnhofs Gesundbrunnen verkauft (vor dem Kaufland).
ZEISS GROSSPLANETARIUM PLANETARIUM
Karte offline Google Maps ( 421 8450; www.sdtb.de ; Prenzlauer Allee 80; Erw./erm.
5/4 €; Mi-So, Vorführungen zu unterschiedlichen Zeiten; Prenzlauer Allee) Ost-
berliner Bürger durften zwar nicht sehen, was sich hinter der Mauer verbarg, dafür
konnten sie in diesem schönen Planetarium einen Blick auf den Rest des Universums
werfen. Bei der Eröffnung 1987 zählte das Zeiss Großplanetarium zu den größten
seiner Art in Europa. Die Hauptattraktion war das „Cosmorama“, damals angeblich
der beste Sternenprojektor aller Zeiten. Heute reicht das Programm von traditionellen
kommentierten Ansichten des Sternenhimmels über „Musik unter den Sternen“ bis zu
Kinderveranstaltungen.
 
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