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2093 8591
www.naturkundemuseum-berlin.de
Invalidenstraße 43
Erw./erm. inkl. Audioguide 6/3,50 €
Di-Fr 9.30-18, Sa & So 10-18 Uhr
Naturkundemuseum
Die Geschichte von Wilhelm Krützfeld
Unter dem NS-Regime wurde die jüdische Gemeinde Berlins praktisch ausgelöscht,
die Synagoge wurde aber nicht von den Nazis zerstört, sondern fiel 1943 dem Bomben-
hagel der Alliierten zum Opfer. Das heißt jedoch nicht, dass die Nazis es nicht versucht
hätten: In der Reichspogromnacht (9. November 1938) versuchte ein SA-Trupp, das
Gebäude anzustecken. Doch ein mutiger Polizeihauptmann, Wilhelm Krützfeld, stellte
sich den Brandstiftern entgegen. Er erinnerte sie daran, dass die Synagoge ein per Ge-
setz geschütztes Denkmal war, und konnte sogar die Feuerwehr dazu bewegen, die
Flammen zu löschen - und das, obwohl diese dazu angehalten war, bei Bränden in
jüdischen Gebäuden nicht auszurücken. Wie durch ein Wunder bekam Krützfeld von
den Nazis nicht mehr als einen Rüffel für sein Verhalten. Eine Gedenktafel an der
Hauptfassade erinnert an diesen Akt der Zivilcourage.
Das heutige Centrum Judaicum
Nach dem Krieg wurde die Ruine der Synagoge bis Mitte der 1980er-Jahre sich
selbst überlassen. Dann, anlässlich des 50. Jahrestags der Reichspogromnacht 1988,
begann der Wiederaufbau. Er wurde nach dem Fall der Mauer fortgesetzt. Seit 1995
ist die Synagoge wieder öffentlich zugänglich, heute ist sie aber weniger ein Ort
zum Beten (obwohl durchaus Gottesdienste stattfinden) als vielmehr ein Museum und
eine Gedenkstätte namens Centrum Judaicum . Neben Wechselausstellungen ist eine
ständige Sammlung mit archäologischen Fragmenten und Gegenständen zu sehen,
die vor dem Wiederaufbau aus den Ruinen geborgen wurden, darunter eine Torarolle
und eine ewige Flamme. Mit ihrer Hilfe wird die Geschichte der Synagoge und der
Menschen, deren Schicksal mit ihr verknüpft war, anschaulich nacherzählt. Der Au-
dioguide (3 €) trägt ebenfalls dazu bei, die Vergangenheit wieder lebendig werden
zu lassen. Hinter dem neuen Bauwerk stützt eine Konstruktion aus Stahl und Glas
die verbleibenden Ruinen des Heiligtums ab, und Steine auf dem Boden zeigen, wie
der Grundriss der Originalsynagoge aussah. Dieser Bereich darf nur im Rahmen ein-
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