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ABSTECHER
SCHÖNEBERG
Schöneberg zwängt sich zwischen Kreuzberg und Charlottenburg und ist ein reines
Wohngebiet. Seine wilde Blüte erlebte es im Westberlin der 1980er Jahre, als sich
die Hausbesetzerszene hier austobte, heute ist aber das entspannte Zuhause der
Mittelklasse. Ansehnliche Stadthäuser aus dem 19. Jh. säumen viele der ruhigen,
schattigen Seitenstraßen, wo sich alternative Cafés und unabhängige Boutiquen di-
cht an dicht drängen. Dieses Viertel lässt sich am besten zu Fuß erkunden. Eine
schöne Route führt zum Beispiel von der U-Bahn-Station Nollendorfplatz Richtung
Süden über Maaßenstraße, Goltzstraße and Akazienstraße zur multikulturellen
Hauptstraße. Der beste Tag für einen Besuch ist der Samstag, wenn am Winter-
feldtplatz der Bauernmarkt stattfindet.
Nollendorfplatz & „Gay Village“
Anfang des 20. Jhs. war der lebhafte Nollendorfplatz voller Cafés, Theater und
Spaziergänger. Damals wie heute war er außerdem das Tor zum historischen Schwu-
lenviertel der Stadt, wo sich Halbwelt und Promis wie Marlene Dietrich, Claire Wal-
dorff und der britische Schriftsteller Christopher Isherwood trafen. Letzterer lebte in
der Nollendorfstraße 17, als er unter dem Titel Berliner Geschichten seine Novellen
schrieb, die später als Vorlage für den Film und das Musical Cabaret dienten. Über
Bars und Geschäftshäusern wird auch heute stolz die Regenbogenflagge gehisst, vor
allem entlang der Motz- und der Fuggerstraße, wo sich besonders viele Bars, Clubs
und Abschleppschuppen befinden. Eine dreieckige Gedenktafel am Südeingang des
U-Bahnhofs Nollendorfplatz erinnert heute an die homosexuellen Opfer des Nation-
alsozialismus.
Winterfeldtmarkt
Mittwochs und samstags morgens übernimmt ein lebhafter Markt das Regiment
am ansonsten eher langweiligen Winterfeldtplatz. Neben erntefrischem Obst und
Gemüse der Saison gibt's hier auch handgemachten Käse, Räucherfleisch, Honig
aus der Region und ähnlichen Gourmetbedarf sowie viele Überraschungen. Auf dem
Samstagsmarkt bieten auch Kunsthandwerkstände ihre Waren feil. Hungeranfälle
können an den Essensständen kuriert werden - oder auch in den Cafés und Lokalen
um den Platz, z. B. mit einem seelentröstenden Falafel beim Habibi (Goltzstraße 24;
Snacks 2,50-5 €; So-Do 11-3, Fr & Sa 11-17 Uhr; Nollendorfplatz).
Goltzstraße & Akazienstraße
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