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Schmuckstück des Neobarock beherbergt in großen Tageslichtgalerien mit Marmor-
böden und holzvertäfelten Decken verschiedene Sammlungen.
Das von Ernst von Ihne entworfene Gebäude hieß zunächst Kaiser-Friedrich-Mu-
seum und wurde 1956 zu Ehren des ersten Direktors, Wilhelm von Bode, umbenannt.
Es besticht durch eine wunderbar ebenmäßige architektonische Komposition rund um
eine zentrale Achse. Die breiten Treppen, Innenhöfe, mit Fresken verzierten Decken
und Marmorböden verleihen dem Museum die stattliche Pracht eines Palasts.
Unter der Kuppel der Eingangshalle stimmt Andreas Schlüters eindrückliches Reit-
erstandbild des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm die Besucher auf die Sammlung
ein. Danach steht die zentrale Basilika im Stil der italienischen Renaissance mit Luca
della Robbias bunten Terrakottabildnissen auf dem Programm. Von dort aus geht
es weiter in einen kleineren Kuppelsaal im Rokokostil, in dem Marmorstatuen von
Friedrich dem Großen und seinen Generälen aufbewahrt werden. Zu den Seiten und
treppauf erstrecken sich weitere Galerien.
Skulpturensammlung
In den meisten Räumen sind Stücke aus der Skulpturensammlung ausgestellt, die als
„umfassendste Sammlung europäischer Skulpturen weltweit“ gilt. Die Arbeiten sch-
lagen eine Brücke vom frühen Mittelalter bis ins späte 18. Jh. Der Schwerpunkt liegt
auf der italienischen Renaissance. Zu sehen sind unendlich kostbare Meisterwerke wie
Donatellos Madonna Pazzi , Giovanni Pisanos Relief Schmerzensmann und die Por-
traitbüsten von Desiderio da Settignano. Im Erdgeschoss gelangt man von den itali-
enischen Meisterwerken zu den deutschen: Die Gröninger Empore (12. Jh.) ist eine
Kirchengalerie aus einem früheren Kloster. Sie gilt als eine der bedeutendsten Arbeiten
aus romanischer Zeit.
Der Großteil der deutschen Skulpturen befindet sich aber im Obergeschoss. Ein
kompletter Raum ist dem virtuosen spätgotischen Bildschnitzer und -hauer Tilman
Riemenschneider gewidmet. Die schönsten Stücke sind die Hl. Anna und ihre drei
Gatten und die Vier Evangelisten . Nebenan kann man Riemenschneiders emotionale
Werke mit denen seiner Zeitgenossen Hans Multscher und Nicolaus Gerhaert van Ley-
den vergleichen. Die großformatigen Ritterheiligen aus der Zeit des Dreißigjährigen
Krieges sind ein weiterer Geniestreich auf dieser Etage.
Museum für Byzantische Kunst
Bevor man auf eine Tasse Kaffee in dem eleganten Café einkehrt, lohnt sich ein zweiter
Besuch im Erdgeschoss, in dem das Museum für Byzantinische Kunst ein paar Räume
neben dem prächtigen Foyer einnimmt. Thematischer Schwerpunkt ist die weströmis-
che und byzantinische Kunst des 3. bis 15. Jhs. Die aufwendig gearbeiteten römischen
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