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Etwa 25 Jahre braucht eine Korkeiche (Sobreiro, lat. Quercus suber) bis zur ersten
„Ernte“, dann kann sie alle neun Jahre geschält werden. Mit ca. 170 Jahren erreicht der
Baum sein „Lebensende“ erreicht. Die frisch geschälten, rot leuchtenden Stämme
bekommen zur Markierung die Jahreszahl der Schälung aufgemalt. Somit weiß der Kork-
schäler, wann welcher Baum wieder an der Reihe ist. Auf einem Landgut findet eine Ernte
im 3-Jahres-Rhythmus statt. Es wäre wirtschatlich unsinnig, die meist riesigen Güter
jährlich nach „reifen“ Bäumen abzusuchen. Bauern, die aus finanzieller Not vor den ge-
setzlich vorgeschriebenen neun Jahren die Rinde zum Korkhändler fahren, müssen mit
hohen Geldbußen rechnen. Denn erst nach neun Jahren überlebt der Baum die
Schälung. Aus der besten Rinde werden die Flaschenkorken gefertigt. Die zweite Wahl
wird zu Fußbodenbelag oder auch Tapeten verarbeitet. Die schlechtesten Qualitäten, z.
B. der sogenannte Jungfrauenkork der ersten Schälung, wird als Dämmkork oder Granu-
lat (gepresst, z. B. als Sandalenfußbett) verwendet. Die in den letzten Jahren wieder
steigenden Korkpreise machen nach Jahren des Niedergangs die Korkproduktion wieder
zu einem lukrativen Geschät. Die verarbeitenden Fabriken liegen bei Lissabon und im
Norden des Landes. Allerdings beginnt heute die Industrie von Portugal nach China
abzuwandern!
Mandelbaum (Amêndoeira): Der Mandelbaum war der erste kultivierte Baum im Mittel-
meerraum und stammt wahrscheinlich aus dem Kaukasus. Die Mandelblüte, die im Janu-
ar und Februar die Gegend in eine „Frau-Holle-Landschat“ verwandelt, ist ein guter
Grund, der Algarve schon um diese Jahreszeit einen Besuch abzustatten. Ein arabisches
Märchen erzählt von einer traurigen Prinzessin aus dem Norden, die in den Wintermon-
aten das Schneekleid ihrer Heimat vermisste und von Schwermut geplagt wurde. Ihr
Prinz ließ daraufhin die gesamte Algarve mit Mandelbäumen bepflanzen und deren her-
abfallende Blütenblätter bedeckten den Boden wie Schnee.
Waldbrände
Lange Jahre war es das gleiche grausame Schauspiel: Waldbrände in Portugal. 2003
und 2004 brannte es an der Algarve lichterloh, 40.000 ha Wald fielen alleine 2004
den Flammen zum Opfer. Dank Präventionsmaßnahmen und Aufrüstung der Feuer-
wehren konnten die Brände besonders ab 2006 deutlich reduziert werden. Dennoch
ließ eine Rekordhitze 2010 wieder mehr Feuer auflammen, vor allem in Nordpor-
tugal, die Algarve blieb verschont. Allerdings traf es 2012 die Region nördlich von
Tavira und rund um São Brás de Alportel erneut hart.
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