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Phytophthora cinnamomi zum Opfer fallen, wie der englische Biologe C. M. Brasier
beweisen konnte.
Grund ist die niedrige landwirtschatliche Produktivität Portugals: Bei Getreide liegt sie
beispielsweise bei einem Drittel der Werte Deutschlands. Zum einen haben sich moderne
Anbaumethoden noch nicht durchgesetzt. Zum anderen behindert die Bodenverteilung
eine efiziente Landwirtschat: Im Norden gibt es aufgrund der Erbteilung winzige Felder,
deren Ertrag ot nur zur Selbstversorgung ausreicht. Südlich des Tejo - besonders im
Alentejo - findet man dagegen riesige, ot brachliegende Landgüter.
Dementsprechend wurde die portugiesische Landwirtschat nach der Marktöfnung mit
dem EG-Beitritt 1986 von spanischen Produkten regelrecht an die Wand gedrückt. Diese
Entwicklung ließ bis 2013 den Anteil von Landwirtschat und Fischerei am Bruttoinland-
sprodukt (BIP) auf 2,2 % sinken. 1960 hatte er noch 24 % betragen! Allerdings beschätigt
der Agrarsektor noch immer 10,5 % aller Erwerbstätigen und damit deutlich mehr als im
EU-Durchschnitt.
Nur beim Wein kann Portugal international mithalten. Das kleine Land ist immerhin
neuntgrößter Weinproduzent der Welt. Bis ins 19. Jh. hinein gehörte die Algarve zu den
wichtigen Regionen, dann ließ man es am an der Pflege der Weinstöcke fehlen. Erst in
den letzten Jahren wird wieder auf Qualitätsweine gesetzt, zu den Pionieren gehörte der
britische Popsänger Clif Richard. Die bekannteste Marke ist Mateus aus der größten por-
tugiesischen Kellerei Sogrape, die qualitativ allerdings eher im Mittelfeld liegt.
Plantagen- und Forstwirtschat
An der Algarve waren Baumkulturen, ähnlich wie in Deutschland die Streuobstwiesen,
traditionell landwirtschatliche Mischnutzflächen. Zwischen den Baumreihen,
hauptsächlich Mandel- und Feigenbäume, wurden Kartofeln, Bohnen und das Gemüse
für den täglichen Mittagstisch kultiviert. Auf den ärmeren Böden, die für den Getreidean-
bau oder die Weidewirtschat genutzt werden, stehen Korkeichen. Auf den fruchtbareren
Kalkböden findet man auch Johannisbrotbäume.
Kork (Cortiça): Mit seiner Korkproduktion, die etwa 52 % des Weltkorkverbrauches deckt,
steht das Land weltweit an erster Stelle (Gesamtproduktion derzeit etwas mehr als
100.000 t jährlich). Einer der Hauptabnehmer des portugiesischen Korks ist Deutschland
(Fußbodenkork, Flaschenkorken). Korkeichenplantagen, fast immer in Kombination mit
Getreideanbau oder Weidewirtschat, findet man vor allem im Alentejo und im algarvian-
ischen Bergland.
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