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Natürlich war Ceuta vorher schon bekannt: Die Stadt besaß eine große wirtschat-
liche und militärische Bedeutung. Hier konnte man die Handelsware, die über
Gibraltar führte, kontrollieren. Die islamische Piraterie erlitt dadurch ebenfalls einen
Rückschlag. Auch die Idee der Kreuzzüge wurde wieder lebendig und erlebte unter
dem Begrif Reconquista eine Renaissance. Das Gold der Mauren forderte jedoch
viele Menschenleben und wegen der ständigen Kämpfe mussten starke Festungen
erbaut werden. In der ersten Hälte des 15. Jh. erfolgte die Eroberung bzw. Entdeck-
ung der Inseln im Atlantik. Madeira wurde von den Portugiesen besiedelt. Dort
wurde der Anbau des Zuckerrohres eingeführt und später nach Amerika gebracht.
Die Azoren waren aus strategischen Gründen wichtig - hier führten später die At-
lantikseewege vorbei.
Nach der Entdeckung der Azoren 1427 wurde an der westafrikanischen Küste Rich-
tung Süden entlang gesegelt. Erst 1460, als Heinrich der Seefahrer starb, erreichten
die Portugiesen die Kapverdischen Inseln. Der Handel mit Westafrika brachte ihnen
Gold, Elfenbein, Pfefer und Sklaven. In Lagos gab es den ersten Sklavenmarkt Euro-
pas.
Neun Jahre nach dem Tode Heinrichs des Seefahrers wurde ein Kaufmann aus Liss-
abon namens Fernão Gomes unter Vertrag genommen und die Entdeckungen gin-
gen weiter. Ziel war der Seeweg nach Indien. Aber erst 30 Jahre später erreichte
Vasco da Gama Indiens Küste.
Währenddessen schliefen die Spanier nicht, also musste die Vorherrschat der
„Welt“ in dem Vertrag von Tordessilhas aufgeteilt werden. Die Portugiesen erhielten
die afrikanische Westküste, einen Großteil von Asien und das östliche Brasilien. Erst
im 17. Jh. stießen Engländer und Holländer als Kolonialmächte dazu.
Der hohe Stand der portugiesischen Navigationstechnik war die Voraussetzung für
den Erfolg der Expeditionen. Sie hatten dazu wendige und leichte zwei- bis dreimas-
tige Schife mit Dreieckssegeln (sogenannte lateinische Segel). So konnten sie dicht
an der Küste entlangfahren. Erst später, als man die Seewege kannte, kamen die
großen, schweren Schife mit den runden Segeln auf, die nicht so wendig waren,
aber dafür viel Fracht tragen konnten. Die Kenntnisse über Meeresströmungen im
Atlantik und die Orientierung nach den Sternen waren für den Erfolg dieser Un-
ternehmungen unentbehrlich. Heinrich der Seefahrer unterstützte eifrig die
Entwicklung der Wissenschaten, die der Förderung der Navigation dienten
(Mathematik, Kartografie und Astronomie).
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