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statten. Seitdem die neu gebaute Straße fertig ist, kommen tagsüber aber auch immer
mehr Tagesausflügler aus der ganzen Algarve.
Geschichte: Der Name Sagres kommt wahrscheinlich aus dem Lateinischen (sacrum =
heilig). Hünensteine aus dem 3. Jt. v. Chr. weisen auf eine alte Kultstätte hin. Der Legende
nach soll Heinrich der Seefahrer, als er hier seine Schule gründete, keine Siedler gefun-
den haben, die sich freiwillig an diesem unfruchtbaren Ort niederlassen wollten. So wur-
den Verbannte gegen Zusicherung von Strafreiheit angesiedelt. Pläne zur Errichtung
eines großen Hafens hat man aufgrund der früheren Unbeliebtheit des Ortes nie verwirk-
licht und die meisten Expeditionen starteten im nahen Lagos. Im 15. Jh. wurde ein Fran-
ziskanerkloster mit Krankenhaus gegründet, später übernahm sogar Heinrich der
Seefahrer persönlich die religiösen Aufgaben (z. B. Bestattung der Toten). Heinrich war zu
seinen Lebzeiten ein Heiliger. Er lebte keusch, blieb kinderlos und trank keinen Alkohol;
am 13. November 1460 verstarb er in Sagres. Im 15./16. Jh. gewann das Kap für die
Seefahrt immer mehr Bedeutung. Segelschife warteten hier auf günstige Winde für die
langen Reisen und ließen noch einmal die Frischwassertanks aufüllen. Auch Christoph
Kolumbus
Heinrich der Seefahrer - Prinz von Sagres
In den Chroniken des 16. und 17. Jh. wurde er idealisiert und als einfacher, tiefreli-
giöser Mensch mit einem Hang zum Mystischen beschrieben. Aus heutiger Sicht war
er eher ein Politiker und ein ehrgeiziger und überzeugter Organisator von Kreuzzü-
gen. Eigentlich war er weniger „der Seefahrer“, sondern der Finanzier, Organisator
und die treibende Krat hinter den Expeditionen. Im Laufe seines ruhmreichen
Lebens erlangte er auch beträchtliche Reichtümer: Das Herzogtum von Viseu, Covil-
hã und Alcáçovas, Lagos und Alvor, Madeira und die Azoren wurden sein Besitz. Er
besaß darüber hinaus die Rechte am Thunfischfang der Algarve, an der Seifen-
produktion und der Blaufärberei des ganzen Landes, an der Korallenfischerei und
am Handel südlich des Cabo Não.
Er wurde als dritter Sohn von Dona Filippa von Lancaster, eine pflichtbewusste und
gestrenge Angelsächsin, und König Dom João I. im Jahre 1394 in Porto geboren.
Seine Erziehung war englisch geprägt, dank der Abstammung seiner Mutter. Aus
dieser Zeit stammen auch die über Jahrhunderte gepflegten Beziehungen zu Eng-
land. Den Rücken frei durch einen Friedensvertrag mit Kastilien, konnte sich Por-
tugal neu orientieren. So erhielt Prinz Heinrich den Autrag, eine Flotte mit 20.000
Männern gegen Ceuta (Marokko) zu rekrutieren. Die Expedition war so erfolgreich,
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