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Faro und der Kapelle de São Roque in der Igreja de São Roque, der Jesuiten-
Prunkkirche im Bairro Alto Lissabons. Nachdem ab Mitte des 16. Jh. der Handel mit
Flandern florierte, entwickelte sich zunehmend ein eigener portugiesischer Stil. Das
geometrische Design nach arabischem Vorbild wurde nun von naturalistischen und
exotischen Motiven verdrängt - Fliesenszenen in den Farben Blau, Gelb und Grün auf
weißem Grund bedeckten ganze Häuserwände.
Ende des 17. Jh. kamen die fein gezeichneten flämischen Kacheln in Blau-Weiß im-
mer mehr in Mode. Es herrschten zwei Fliesenstile vor: die Azulejos „de motivo
solto“ (jede Kachel mit einer einzelnen Figur bemalt) und die monumentalen Wand-
bilder, die aus vielen einzelnen Kacheln mosaikartig zusammengefügt wurden (vor-
wiegend Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria, dem Leiden Christi, aber auch
ländliche Motive und Impressionen aus der Stadt). Eines der schönsten Beispiele ist
die Igreja São Lourenço in Almacil, geschafen von Policarpo de Oliveira Bernardes,
der gemeinsam mit seinem Vater António zu den bedeutendsten Künstlern dieser
Zeit zählte und deren Kachelmalerei absolute Perfektion erreichte. Da der Bedarf an
Azulejos nach dem Erdbeben von 1755 in der Wiederaufbauphase gewaltig anstieg,
gründete der Marquês de Pombal die königliche Manufaktur Real Fábrica am Largo
do Rato in Lissabon.
Trotz einer beginnenden Massenproduktion blieb die Anfertigung der Azulejos bis
zum 19. Jh. eine wahre Kunst - sie wurden immer noch per Hand gemalt. Mit der
Einführung der Herstellung im Siebdruckverfahren wurde die ursprüngliche Meth-
ode ab 1860 abgelöst. Im Zeitalter der Massenproduktion nahm das Interesse an
maschinell gefertigten Kacheln stetig zu. Heute gibt es dennoch wieder einzelne
Werkstätten, die sich in der Kunst des Handbemalens üben - die Kacheln sind aber
relativ teuer.
zu sehen, der als eines der Wahrzeichen Portugals gilt. Der Turm wurde zum Schutz der
Tejo-Mündung gebaut, massiv und vierstöckig. Lange Zeit diente er als Gefängnis, heute
erinnert er an die Entdeckungsfahrten, die von hier ihren Ausgang nahmen.
Renaissance und Manierismus
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