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Vor allem an der Algarve hinterließ die lange Besiedlung durch die Mauren (bis 1246) bis
heute ihre Spuren: Die typischen Haus- und Kaminformen sind besonders in Olhão, aber
auch in Albufeira augenfällig. Innerhalb der alten Festungsmauern der Burg von Silves
werden gerade Grabungsarbeiten durchgeführt, um einen Teil des maurischen Palastes
zu rekonstruieren. Wer den Ausflug nach Lissabon über Mértola unternimmt, kann dort
den einzig erhaltenen Kirchenbau mit ursprünglich maurischem Grundriss besuchen.
Romanik
Im Zuge der Reconquista im 11. Jh. verbreitete sich auch in Portugal die aus Süd-
frankreich stammende romanische Kirchenbaukunst. Allerdings sind die portugiesischen
Kathedralen und Klöster lange nicht so pompös und mächtig gehalten wie die Kirchen-
bauten dort.
Die schönste Kirche dieser Epoche ist wohl die Kathedrale von Coimbra, die ca. 1150/75
kurz nach der Wiedereroberung errichtet und daher als eine Art Festung ausgebaut
wurde. Sehenswert sind auch die Kathedralen von Lissabon, Porto und Braga, wobei let-
ztere als Vorbild für die anderen romanischen Kirchen Portugals diente.
Gotik
Auch der gotische Baustil kam von Frankreich nach Portugal (13. Jh.). In Portugal haben
Bauwerke ot Elemente aus Romanik und Gotik: Im romanischen Stil begonnene Bauten
wurden ot mit gotischen Bauelementen vollendet. Im Allgemeinen ist jedoch die Gotik
von der Romanik durch die nach oben strebenden, spitz zulaufenden Formen zu unter-
scheiden, die die Höhe der Räume betonen sowie durch die großen Fenster und die
wesentlich reichere Ausschmückung der Kirchen mit Ornamenten und Skulpturen.
Manuelinik
Die sogenannte Manuelinik wurde nach König Manuel (1495-1521) benannt und stammt
aus der großen Zeit Portugals im 15. und 16. Jh., als von dort aus erstmals die großen
Weltmeere befahren und überseeische Entdeckungen wie der Seeweg nach Indien und
Amerika gemacht wurden. Die Seefahrer, Künstler, Baumeister und Abenteurer kamen
damals mit einer Fülle von Eindrücken und Ideen zurück und verarbeiteten die neu ent-
deckten Elemente in einem fantastischen Baustil. Der ungeahnte Reichtum, der aus den
Kolonien nach Portugal floss, ermöglichte den Portugiesen, ihre Bauten üppig auszustat-
ten und zu dekorieren. Orientalische und indische Ornamentik wurden mit Motiven aus
der Fabel- und Pflanzenwelt sowie vielen fantastischen Elementen verquickt - der
strenge gotische Stil fand sich in bizarrer Gesellschat wieder. Besonders Elemente und
Symbole der Seefahrt wurden einbezogen: Anker, Knoten, Algen, Muscheln, Schnecken,
Korallen und anderes mehr, das man auf den langen Seereisen eingehend hatte betracht-
en können.
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