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Gebräuchen der Einwohner - es dauerte Jahrhunderte, bis es die Vielehe nicht mehr gab.
1497 wurden Juden und Mauren, die die christliche Taufe verweigerten, vertrieben.
Besonders hart verfuhr man mit den Juden. Mauren wurden dezenter angefasst, weil
man wegen der vielen in Nordafrika lebenden Christen Repressalien fürchtete.
Als im 16. Jh. König D. Sebastião die Provinzverwaltung nach Lagos verlegte, verlor Silves
seine Bedeutung. Jetzt war das Schicksal der Stadt besiegelt, ganze 140 Haushalte
blieben übrig - und auch der Bischof zog nach Faro.
Sehenswertes
Burg: Wer vom Fluss den Hügel hinaufläut, kommt auf halber Höhe durch das alte,
mächtige Stadttor, das zwei Ausgänge besitzt. Die römische Straße von Portimão nach
Loulé führte durch das Tor und konnte so leichter kontrolliert werden. Die Römer bauten
auch die einfache Festungsanlage zur Burg aus und gruben unterirdische Getreidekam-
mern. Von den später erbauten, maurischen Palästen im Inneren gibt es heute allerdings
nur noch ein paar Grundmauern zu sehen; klein wirken die Räume, ein von Säulen
flankiertes Doppelportal führt zu einem Innenhof mit Wasserbecken, daneben der
Küchentrakt, insgesamt wenige Spuren. Von 1930 bis 1940 wurde die Burg, die zu jener
Zeit ein Gefängnis beherbergte, restauriert. Deshalb wirken die Burgmauern so gut erhal-
ten, dass sie auch Rekonstruktionen sein könnten. Die Festungstürme haben Namen, die
an die jahrhundertelange Nutzung als Gefängnis erinnern: Im „Turm der Geheimnisse“
waren die Gefangenen in Einzelhat untergebracht und im „Turm der Frauen“ befand
sich, wie der Name schon sagt, das Frauengefängnis. Innerhalb der Ringmauer werden
mittlerweile die Grundmauern des maurischen Palastes freigelegt.
Kurz vor dem Eingang thront die mächtige Bronzestatue des Königs Dom Sancho, die in
den letzten Jahren mehrfach umquartiert wurde. Die „Zisterne der Hunde“ (Cisterna dos
Cães) soll ein ursprünglich von den Römern gegrabener Bergwerksstollen sein, dessen
Geheimgang bis vor die Tore der Stadt reichte. Zu seinem Namen kam die Zisterne, weil
man den Kindern von Silves erzählte, dass die in Wirklichkeit ermordeten Welpen eines
Hundewurfes in jener Zisterne wohnten. Am nordwestlichen Ende befindet sich, knall-
rosa angestrichen, die Cisterna da Moura, die größte Zisterne der Burg, die im 19. Jh. die
Einwohner der Stadt noch das ganze Jahr hindurch mit Wasser versorgte.
Bei einem Besuch mit Kindern sollte man aufpassen, da die Burgmauern in den Innenhof
nicht befestigt sind (an manchen Stellen einige spärliche Geländer)! Es gibt einen kurzen
Führer in Deutsch (des Öteren vergrifen) und einige kleinere Tafeln auf Englisch. Auf ein-
er Bank im Innenhof ergeht sich manchmal ein Akkordeonspieler in melancholischer
Weise oder es hallt Fado vom Band, was die relativ gut erhaltene Anlage mit einem
Hauch Nostalgie umgibt. Im Sommer ist das Café innen geöfnet.
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