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und der Handel nicht mehr so gut lief, wurde geschmuggelt. Von den Stützpunkten der
Küstenwache, die daraufhin entlang der Sandbank zwischen Vila Real de Santo António
und Faro gebaut wurden, sieht man noch an vielen Stellen die Grundmauern.
An der Praça Patrão Joaquim Lopes sitzen einige ältere Herren und verkaufen stapel-
weise Taschenkrebse und eingesalzte, getrocknete Tintenfischköpfe. Seinen besonderen
Charme entfaltet Olhão in den engen, kopfsteingepflasterten Gässchen hinter dem
Fischmarkt: Hier gibt es billige Fischtavernen und kleine Läden. In der Nacht öfnen die
Rotlicht-Kneipen, dann sollte man die Gegend besser meiden.
Maurisches Gewand
Ein eigentümliches Bekleidungsstück, das Bioco, wurde nur in Olhão getragen. Es ist
ein bis zum Knöchel reichendes, schwarzes Tuch und auch der Kopf wird mit einem
schwarzen Turban umwickelt. Mit Sicherheit handelt es sich dabei um ein
Überbleibsel der maurischen Kleiderordnung. Ende des 19. Jh. wurde diese Tracht
vom König verboten, da sich mit Vorliebe Straßenräuber damit maskierten. Zu se-
hen ist es im Museu Municipal.
Olhão war berühmt für seine Sardinenkonserven Marke Piri Piri. 82 Fabriken existierten
hier noch bis Ende der 1970er-Jahre. Während der Revolution wurden die Sardinenbar-
one enteignet und die Fischer machten sich mit kleinen Booten selbstständig. Jetzt ver-
sucht man, den Trend wieder umzukehren. Ein staatlich gefördertes Innovationszentrum
soll auch der Fischereiindustrie neue Impulse geben. Zwei neu errichtete Konservenfab-
riken sind inzwischen wieder in Betrieb.
Hübsch hergerichtet wurde der Park entlang der Ria. Auch die beiden Markthallen, eine
für Fisch, die andere für Obst und Gemüse, wurden grundlegend saniert und den heuti-
gen hygienischen Anforderungen angepasst, ohne dabei ihren Charme zu verlieren. Die
Fische sind hier frischer und günstiger als in Faro und Tavira. Rund um die Markthallen
gibt es einige Cafés mit schönem Blick auf das Haf und den neuen Jachthafen. Dort ist
die Stadt allerdings etwas aus den Fugen geraten. Gesichtslose Apartmentsiedlungen
und ein Fünfsternehotel wurden aus dem Boden gestampt und sollten gemeinsam mit
einem Jachthafen Luxustourismus in den Ort holen. Gekommen sind allerdings viele
Pauschaltouristen, die die im Verhältnis zu den Strandorten günstigeren Preise schätzen.
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