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Taviira 12.200 Ein
12.200 Einw..
Historische Stadt mit viel Atmosphäre, die wie kaum eine andere zum beschaulichen
Bummel einlädt. Auch die Hoteleröfnungen der jüngsten Zeit konnten dem freundlichen
Charakter wenig anhaben, zumal die Stadtverwaltung auf die Ausweitung des kulturellen
Angebots setzt.
Im Zentrum führt eine siebenbogige Brücke aus dem 17. Jh. über den Rio Gilão. Ihre Fun-
damente stammen noch aus der Römerzeit und verbinden die beiden Stadthälten. Seit-
dem sie 1989 bei einer Überschwemmung stark beschädigt wurde, ist sie für den
Autoverkehr gesperrt. Wie in Venedig stehen dort einige Bürgerhäuser halb im Fluss, mit
Treppchen zum Wasser und Bootsanlegesteg. Mittelalterlich wirken die orientalischen
Treppengässchen am Stadthügel und die Ruinen der Burg. Größtenteils Überbleibsel aus
der Blütezeit des 16. Jh. sind die über 20 Kirchen und sechs Klöster der Stadt. Se-
henswert sind auch einige prächtig verspielte Villen der früheren „Thunfischbarone“ aus
dem späten 19. Jh. Typisch die Dachkonstruktionen dieser Stadtpaläste: ein Gebilde aus
mehreren Walmdächern.
Obwohl einige Spuren aus der Bronzezeit gefunden wurden, beginnt die Zeitrechnung für
„Tabira“ erst unter der Herrschat Roms. Ein wichtiger römischer Handelsweg von Castro
Marim führte über Tavira nach Faro. Die Salzgewinnung um Tavira hatte bereits unter den
Römern einen beträchtlichen wirtschatlichen Wert. Nicht umsonst entstand der Begrif
„Salär“ aus dem lateinischen Wort „salarium“, da die römischen Legionäre ihren Sold
teilweise in Salz ausgezahlt bekamen. Das Haltbarmachen von Fisch war zu damaligen
Zeiten nur durch Einsalzen möglich, wozu große Mengen nötig waren.
Während der maurischen Epoche (bis 1242) war die Stadt neben Silves und Faro das
wichtigste Wirtschatszentrum und die bedeutendste Hafenstadt der Algarve. Dies blieb
sie auch nach der christlichen Rückeroberung; sie wurde zu einem wichtigen mil-
itärischen Versorgungshafen für die portugiesischen Stützpunkte an der nordafrikanis-
chen Küste. Im 16. Jh. erlebte Tavira seine beste Zeit und war mit 1500 Haushalten die
sechstgrößte Stadt Portugals. Viele der heute noch zu bewundernden Kirchenbauten
stammen aus dieser Epoche. Ihre wichtige Stellung als Handelshafen verlor die Stadt
aber immer mehr an Sevilla. Eine Pestepidemie im Jahre 1645 ließ die Kräte der Stadt er-
lahmen und das schwere Erdbeben von 1755 führte mit seiner großen Flutwelle zur
Versandung des Hafenbeckens. Der Aufschwung des Fischfangs mit dem Bau von Konser-
venfabriken brachte erneut Reichtum in die Stadt, aber bereits in den 1920er-Jahren ent-
fernten sich allmählich die Thunfischschwärme von der Küste, auf der Suche nach ander-
en Wanderrouten, bis schließlich in den 1970er-Jahren dieser wichtige Wirtschatszweig
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