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Klippenspringer bei Albufeira
Die Küste fällt bei den Klifen in der Regel steil auf ca. 10 m Wassertiefe ab. Danach folgt
ein sant abfallender, sandiger Meeresgrund; immer wieder ragen dazwischen Felsforma-
tionen hervor, die mit Muscheln, Anemonen und Fächerkorallen bewachsen sind. In den
Felsspalten entdecken aufmerksame Beobachter zahlreiche Tintenfische, Bärenkrebse
und Conger-Aale. Mit Glück begegnet man beim Tauchgang auch Seeteufeln, Gabel-
dorschen und Zackenbarschen. Wer sich jedoch eine Artenvielfalt wie im Roten Meer ver-
spricht, wird im Atlantik enttäuscht werden. Auch die stark schwankende Sichtweite
kann dabei nicht mit „karibischen“ Verhältnissen konkurrieren: In ungünstigen Fällen be-
trägt sie nur drei Meter, es können aber auch 15 m und mehr werden.
Der Atlantik ist dennoch ein interessantes Tauchgebiet, das einen ursprünglicheren und
besser erhaltenen Eindruck macht als die meisten Gebiete im Mittelmeer. Da die Temper-
aturen des Atlantiks mit 13-20 Grad teilweise recht erfrischend sind, sollte man allerdings
mit einem warmen, mindestens 7 mm dicken Neoprenanzug samt Weste oder mit einem
Trockentauchanzug ins Wasser gehen. Eine Lampe lohnt sich ebenfalls, um die Tiere in
den Felsspalten zu entdecken und sich in den Grotten zu orientieren.
Um als Tourist tauchen zu dürfen, benötigt man den Grundschein einer internationalen
Tauchorganisation wie CMAS (Bronze/1-Stern) oder PADI (Open Water). Die Tauchbasen
bieten allerdings auch Schnuppertauchen und Anfängerkurse an.
Gesetzlich ist die maximale Tiefe in Portugal auf 40 m begrenzt. Mehr ist nur mit einer
mobilen Druckkammer an Bord des Bootes erlaubt, de facto ein unüberwindbares
Hindernis. Presslutflaschen können bei Tauchbasen und mit Glück auch bei Feuerwehr-
stationen aufgefüllt werden.
Vor den portugiesischen Küsten ist jegliche Unterwasserjagd mit Atemgerät verboten, da
die Fische bei dieser Fangmethode zu schnell dezimiert würden. Beim Schnorcheln ist
die Jagd allerdings erlaubt. Zur Unterwasserjagd darf nur der Handspeer benutzt wer-
den. Gejagt werden dürfen Schalentiere und Tintenfische. Echte Sporttaucher verzichten
aber sowieso darauf.
Wandern: Besonders im Frühjahr ist die Algarve ein lohnendes und inzwischen gern be-
suchtes Ziel für Wanderer. Eine Auswahl von ausführlich beschriebenen Wanderungen
finden Sie im „Kleinen Wanderführer“ hinten im Buch (→ S. 228). Leider ist gutes Karten-
material weiterhin Mangelware. Man muss sich auf den eigenen Spürsinn oder auf die de-
tailgetreuen und regelmäßig aktualisierten Militärkarten des IGEOE verlassen. Durch ihre
eingezeichneten Feldwege und 10-m-Höhenlinien sind vor allem die Landkarten der Ser-
ie M 888 im Maßstab 1:25.000 gut zum Wandern oder Radfahren geeignet (pro Karte 6,50
€).
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