Information Technology Reference
In-Depth Information
Daten- oder Informationsarchitektur sind in der Best-Practice-Unternehmensar-
chitektur nicht als separate Teilarchitektur vorgesehen. Die bei TOGAF in der Data
Architecture enthaltenen Aspekte sind hier Bestandteil der Geschätsarchitektur
beziehungsweise der IS-Architektur.
In der Geschätsarchitektur werden Geschätsobjekte und deren Beziehungen z. B.
in Form eines Glossars und deren Verwendung in den Geschätsprozessen oder
fachlichen Funktionen dokumentiert.
In der IS-Architektur werden die von Informationssystemen genutzten oder zwi-
schen diesen ausgetauschten Daten beschrieben. So trägt man den unterschied-
lichen Sichtweisen der fachlichen und der IS-Bebauung Rechnung.
3.3.1■Die richtige Granularität
Wenn von EAM gesprochen wird, sind häuig verschiedene Dinge gemeint. EAM kann sowohl
auf die strategische als auch auf die operative IT-Management-Ebene fokussieren. Für das stra-
tegische IT-Management (Fokus dieses Buches) sind grobgranulare Überblickssichten und eine
möglichst gute Unterstützung der strategischen Planung und Steuerung der Weiterentwicklung
der IT-Landschat von Belang. Operative Details, wie z. B. Signaturen von Schnittstellen, treten
in den Hintergrund.
Empfehlung
Wie inden Sie die richtige Granularität?
Sie sollten einen Mittelweg zwischen feingranular und abstrakt nehmen (siehe
[Nie05]). Feingranulare Informationen sind im Hinblick auf das strategische Manage-
ment der IT-Landschat nicht notwendig. Ganz im Gegenteil: Bei zu feingranularen
Informationen sehen Sie „den Wald vor lauter Bäumen“ nicht mehr.
In Abbildung 3.6 inden Sie die verschiedenen Bebauungselement-Typen der Best-Practice-
Unternehmensarchitektur und deren Kontext als Dreiecke. Die Unternehmensarchitektur
sammelt die Spitzen der Dreiecke ein, wobei diese unterschiedlichen Tiefgang haben können.
So werden Geschätsprozesse in der Regel nur auf zwei bis maximal drei Modellierungsebenen
(Wertschöpfungskettenebene) in EAM abgebildet. Der Prozessablauf mit den detaillierten Akti-
vitäten wird in der Regel in Prozessmanagement-Werkzeugen (Business Process Management,
kurz BPM) abgelegt (siehe [HLo12]). Analog sind detaillierte Klassenmodelle, Kontrolllüsse und
Datenmodelle für Informationssysteme zwar im Projektkontext interessant; für EAM sind diese
Informationen aber zu detailliert. Der typische Inhalt einer CMDB (Coniguration Management
Database), wie z. B. detaillierte Netzwerk-Topologien oder Hardware-Elemente (z. B. Router und
Clusterkonigurationen), sind für EAM zu feingranular.
Der Aufwand für die permanente Aktualisierung und Konsistenzsicherung von detaillierten
Informationen steht selten in einem vernüntigen Verhältnis zum Nutzen. Wenn Sie alleine
schon den Aufwand für eine detaillierte Prozessaufnahme oder Informationssystemdokumen-
tation betrachten, können Sie schnell erahnen, wie viel Aufwand die Erfassung und insbeson-
dere auch die Abstimmung all dieser Informationen erfordern. Und dieser Aufwand ist nicht
 
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