Information Technology Reference
In-Depth Information
In Abbildung 5.37 inden Sie ein Beispiel der Ausgangssituation vor einer Firmenübernahme.
In der Graik sehen Sie die zwei IT-Landschaten der zu fusionierenden Unternehmen. Die
Geschätsprozesse und damit die fachlichen Bezugsrahmen der IT-Landschaten unterscheiden
sich. Ein gemeinsamer fachlicher Bezugsrahmen ist notwendig, um Redundanzen zu erkennen.
Wenn diese fachlichen Rahmenvorgaben beim Start der IS-Bebauungsplanung noch nicht be-
kannt sind, müssen sie über ein „kleines“ Strategie-Projekt mit hoher Dringlichkeit festgelegt
werden. Dies ist die Voraussetzung für die Durchführung der neuen Bebauungsplanung, da
man erst durch den fachlichen Bezugsrahmen die Vorgaben und Eckwerte, gegen die „geplant“
werden kann, setzt.
Empfehlung
Verwenden Sie die fachlichen Funktionen als fachlichen Bezugsrahmen, wenn bei
einer Business-Transformation auch die Organisation und die Geschätsprozesse
strukturell neu gestaltet und nicht nur verändert werden. Die fachlichen Funktionen
und die grobe Unternehmensorganisation werden bei Business-Transformationen
häuig frühzeitig festgelegt. Die fachlichen Soll-Funktionen beschreiben die zukünf-
tigen Fähigkeiten der neuen Organisation. Auf Basis der Soll-Funktionen werden die
Geschätsprozesse und die Organisation neu gestaltet.
Im Beispiel wird der fachliche Bezugsrahmen des Unternehmens I (IS-Landschat I aus Ab-
bildung 5.37) als gemeinsamer fachlicher Bezugsrahmen gewählt. Durch die Dokumentation
beider IT-Landschaten im gemeinsamen fachlichen Bezugsrahmen lassen sich diese analysieren
und vergleichen (siehe Abbildung 5.38). Die bestehenden Informationssysteme werden dem
gemeinsamen fachlichen Bezugsrahmen zugeordnet. Dies ist unter Umständen sehr aufwändig,
da eine fachliche Einschätzung getrofen werden muss, welche Informationssysteme welche
Geschätsprozesse oder Capabilities des neuen fachlichen Bezugsrahmens unterstützen.
Anstelle von Bebauungsplan-Graiken können auch überlagerte fachliche Domänenmodelle
genutzt werden (siehe Abbildung 5.19), um Anhaltspunkte für Redundanzen und Abdeckungs-
lücken zu gewinnen. Der ermittelte Handlungsbedarf und das Optimierungspotenzial liefern
wertvollen Input für die Neugestaltung. So ergibt sich z. B. aus den Überlagerungen in Abbil-
dung 5.21 an den Schnittstellen der neuen Unternehmenseinheiten Handlungsbedarf für die
Festlegung der Verantwortlichkeiten für die Informationssysteme.
Eine fachliche und technische Detaillierung ist jedoch an vielen Stellen nötig. So muss gege-
benenfalls eine Tiefenbohrung durchgeführt werden und z. B. der Informationsluss oder die
Schnittstellen näher betrachtet werden.
Auf Grundlage der strategischen Vorgaben und der Erkenntnisse aus der Ist-Analyse im neuen
fachlichen Bezugsrahmen werden alternative Soll-Planungsszenarien erstellt, analysiert und
bewertet. In Abbildung 5.39 inden Sie einige Soll-Szenarien in Abhängigkeit von der gewähl-
ten Strategie.
Für die verschiedenen Soll-Szenarien kann eine grobe Umsetzungsplanung erstellt werden.
So kann z. B. mit einer Survive-Strategie gestartet werden und dann mittelfristig „One-IT“
umgesetzt werden. Bei der Kostenbewertung müssen auch Umgehungslösungen, Altlasten,
Umarbeiten und Ersatzleistungen berücksichtigt werden. Die resultierenden Soll-Szenarien
werden bewertet und eine Empfehlung abgegeben.
 
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