Information Technology Reference
In-Depth Information
Zuordnung zu den Geschätsobjekten Rechnung und Geschätspartner sowie die Zuordnung zu
den Capabilities (fachlichen Funktionen) Finanzbuchhaltung, Kosten- und Leistungsrechnung,
Statistik/Analyse und Finanzplanung.
Neben dem fachlichen gibt es auch den technischen Einsatzzweck. Hierunter verbergen sich
die technischen Bausteine, die für die Entwicklung und den Betrieb von Informationssystemen
und Schnittstellen benötigt werden. Für die Kategorisierung werden hier technische Kriterien
wie z. B. die Laufzeitumgebung oder Datenhaltung verwendet. Die Kategorien werden auch
technische Domänen genannt.
Durch Bestandsaufnahme und Einsortieren der in der IT-Landschat verwendeten technischen
Bausteine wird eine Übersicht über die Ist-Situation geschafen. Entsprechend der IT-Strategie
und der Geschätsanforderungen können auf dieser Basis technische Standards für die ver-
schiedenen technischen Domänen gesetzt werden. Die Sammlung von technischen Standards
kategorisiert nach den technischen Domänen wird Blueprint oder technisches Referenzmodell
genannt. Durch den Blueprint wird eine Vorgabe für die technische Realisierung von Infor-
mationssystemen, Schnittstellen und Infrastrukturelementen gegeben, die im Rahmen von
Projekten, Wartungs- und Konsolidierungsmaßnahmen umgesetzt werden muss. Durch den
Freigabestatus wird die Nutzung gegebenenfalls eingeschränkt (siehe Abschnitt 3.7.1).
In Abbildung 5.15 inden Sie ein Beispiel eines Blueprints. Die Standards sind als Kästchen
mit unterschiedlicher Graustufe in Abhängigkeit von der Standardkonformität angedeutet. Bei
der technischen Domäne Datenbanken inden Sie ein Beispiel. „ORACLE 10“ und „MySQL“ sind
standard-konform. „SQL Server“ ist nicht standard-konform, darf also nicht verbaut werden.
Wichtig
Auch Schnittstellenstandards können im Blueprint speziiziert werden. Durch Vor-
gabe von Middleware-Bausteinen und Integrationsarchitekturen kann die Flexibilität
der IT-Landschat verbessert werden. Als Folge lassen sich bestehende Systeme
tendenziell leichter austauschen und neue Informationssysteme schneller in die
Landschat einbinden.
Zudem können im Blueprint auch Schablonen für fachliche Kontexte als Standard abgelegt
werden. In Abbildung 5.15 inden Sie z. B. die Kategorien ERP (Enterprise Resource Planning),
SCM (Supply Chain Management), SRM (Supplier Relationship Management), PDM (Product
Data Management) oder CRM (Customer Relationship Management).
Im Rahmen des Technologiemanagements (siehe Abschnitt 3.7) wird der Blueprint kontinuier-
lich weiterentwickelt. Neue technologische Entwicklungen werden im Hinblick auf ihre Einsetz-
barkeit und Auswirkungen im Unternehmen beobachtet, evaluiert, bewertet und gegebenenfalls
in den Blueprint aufgenommen. Der Lebenszyklus der technischen Bausteine wird gemanagt.
Technische Bausteine und deren Releases, die nicht mehr zukuntsfähig sind oder sich im
Einsatz nicht bewährt haben, werden als „abzulösen“ im Blueprint gekennzeichnet. So werden
die Zukuntsfähigkeit und Tragfähigkeit von technischen Standards sichergestellt.
Durch die Standardisierung wird die Vielfalt der eingesetzten technischen Bausteine reduziert.
Standardisierungskandidaten können durch die Analyse des Blueprints und der technischen Be-
bauungsplan-Graik gewonnen werden. Immer dann, wenn mehr als ein technischer Baustein in
einer technischen Domäne vorhanden ist, besteht ein Anhaltspunkt für eine Vereinheitlichung.
 
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