Information Technology Reference
In-Depth Information
Eine unzureichende Datenqualität kann unterschiedliche Ursachen haben. Hierzu zählen:
Schlampige Erfassung
Die Daten der Bebauungsdatenbasis werden entweder vom Datenlieferanten direkt selbst
erfasst beziehungsweise übertragen oder durch Unternehmensarchitekten auf Basis des
Inputs vom Datenlieferanten aufgenommen. Gründe für eine schlechte Datenqualität sind
einerseits fehlende oder unqualiizierte Datenlieferanten oder Unternehmensarchitekten.
Wenn der Datenlieferant nicht versteht, wofür die Daten später genutzt werden sollen, wird
es ihm schwerfallen, eine ausreichende Datenqualität zu liefern. Häuig fehlt aber auch
das erforderliche Abstraktionsvermögen. Er versteht die Vorgaben für die Dokumentation
(Modellierungsrichtlinien genannt) nicht oder kann sie nicht anwenden. Ein typisches
Ergebnis hierfür sind technische Namen für Informationssysteme (z. B. „Transaktion 120“)
und Informationsobjekte (z. B. „X12“).
Andererseits fehlt beim Datenlieferanten oder Unternehmensarchitekten häuig das
Interesse, oder er hat nicht genügend Zeit für eine fundierte Erhebung oder Abstimmung
und „erledigt“ seine Aufgaben formal.
Keine Unterscheidung zwischen Ist- und Plan-Bebauung
Die fehlende Unterscheidung zwischen Ist- und Plan-Bebauung bei der Datenerfassung
ist ein häuiger Spezialfall der schlampigen Erfassung. Bei Erfassung von Projektdaten
werden diese mit der aktuell gültigen und produktiven Ist-Bebauung vermischt und somit
die Datenqualität verschlechtert, da keine zeitpunktbasierten Abfragen mehr durchgeführt
werden können.
Beziehungen zwischen Bebauungselementen unzureichend geplegt
Dies ist ein weiterer, häuig vorkommender Spezialfall der schlampigen Erfassung oder
der partiellen Befüllung. Insbesondere aufgrund fehlender Verantwortlichkeiten für die
Beziehungen zwischen Bebauungselementen werden diese nur unzureichend geplegt.
Ein Beispiel ist die Zuordnung von Informationssystemen zu Geschätsprozessen. Diese
Zuordnung wird häuig nicht aktualisiert, wenn sich Geschätsprozesse oder Informa-
tions systeme verändern.
Keine abgestimmten Begrife
Die Einträge z. B. für Geschätsprozesse oder Geschätsobjekte werden häuig nicht mit
allen Verantwortlichen abgestimmt. So sind z. B. „Kundenautrag“ und „Autrag“ und
„Vertriebsautrag“ in der Liste der Geschätsobjekte enthalten. Die Semantik hinter den
Begrifen ist nicht klar. Daher werden sie auch unterschiedlich genutzt.
Empfehlung
Stellen Sie eine hohe Qualität und Aktualität der Datenbasis durch eine explizite
regelmäßige Qualitätssicherung und Daten-Bereinigung sowie kontinuierliche Opti-
mierung sicher. Etablieren Sie die Qualitätssicherung explizit als Prozess im Enter-
prise Architecture Management. Der Unternehmensarchitekt ist für die Datenquali-
tät verantwortlich und muss regelmäßig eine Qualitätssicherung genauso wie eine
Datenbereinigung durchführen. Das Intervall kann durchaus unterschiedlich sein.
Monatliche oder vierteljährliche Qualitätsüberprüfungen sind sehr verbreitet (siehe
Plegekonzept in den Abschnitten 3.8.4.1 und 6.1). Im Plegekonzept muss beschrie-
ben werden, was wann und in welcher Form zu qualitätssichern ist.
 
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