Travel Reference
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kanntesten Sehenswürdigkeiten von
Buenos Aires geworden.
Zwischen den engen Kunsthand-
werksständen herrscht ein quirliges,
touristisches Treiben. Die mit kitschi-
gen Souvenirs vollgestopften Läden,
klischeegerecht ausstaffierte Tango-
pärchen, die sich für Fotos in Pose
werfen, und malerische Cafés ma-
chen aus dem „kleinen Weg“ ein ei-
gentümliches Märchenland, das mit
dem ärmlichen Leben im übrigen
La Boca herzlich wenig zu tun hat.
Nichtsdestotrotz, einmal sollte man
das Gewirr des Caminito aus bun-
ten Farben und Tönen erlebt haben
- und ein Mitbringsel braucht man
schließlich auch.
µ Am Hafenbecken Vuelta de Rocha, Ave-
nida Pedro de Mendoza (Ecke iberlucea),
Colectivo 29, 53, 64, 152
Die Zehn: Diego Maradona
Der beste Fußballer aller Zeiten! Das
spektakulärste Tor des 20. Jahr-
hunderts! Diego Maradona - man
kommt nicht um ihn herum. Die Na-
tion, ach was, die Welt, nimmt An-
teil an seinen Höhenflügen - und an
seinen Abstürzen. Drogen, Doping,
Fettsucht. Und dann die WM 2010:
0 : 4 gegen Deutschland und Marado-
na ist Trainer. Dennoch, die Argen-
tinier werden ihn auf ewig lieben für
sein Talent und für seine Tore.
Geboren wird Maradona am 30.
Oktober 1960 in einem Randviertel
von Buenos Aires. Mit 17 Jahren ist
er unter den besten 25 Fußballern
Argentiniens. Mit 20 wird der Gold-
junge an die Boca Juniors verkauft.
Ewigen Ruhm erlangt Maradona
bei der WM 1986. Im Viertelfina-
le gegen England fällt sein berühm-
tes Tor durch Handspiel, für das er
Gott höchstpersönlich verantwort-
lich macht. Ein paar Minuten später
schießt er nach einem Slalom durch
sieben Engländer das Tor, welches
zum schönsten der WM-Geschichte
gewählt wird. Dass Argentinien im
Finale gegen Deutschland gewinnt,
ist nur noch eine Randnotiz.
Mit 37 Jahren hört Marado-
na - gezeichnet von Drogen - auf,
Fußball zu spielen. Im Jahr 2000
schreibt er seine Memoiren mit dem
Titel „Yo soy El Diego“. Ein Best-
seller. 2005 moderiert er TV-Talk-
shows. Alle schauen zu. Zur WM
2010 versucht er sich als National-
trainer, leider ohne den erhofften
Erfolg. Aber die Argentinier verzei-
hen ihm - wie immer. Maradona ist
ein Idol. Ein Held. Ein Argentinier.
µ www.diegomaradona.com
È La Bombonera ** [F10]
50.000 Fans passen in das Fuß-
ballstadion des legendären Vereins
Boca Juniors. Bei Heimspielen klet-
tern die Gesänge und Anfeuerungs-
rufe die steilen Ränge empor und
schwingen sich über das ganze Vier-
tel, vervielfacht und verstärkt durch
die Schüsselform, die dem Stadion
seinen Spitznamen gab: La Bombo-
nera, „Die Pralinendose“.
Der blau-gelbe Anstrich der Zu-
schauertribünen ist verblasst und
abgeschabt durch die Dramen, die
sich seit Jahrzehnten hier abspielen.
In den leeren Gängen und Umkleide-
kabinen erahnt der Besucher legen-
däre Zeiten. Hoch oben in den Ecken
der Mannschaftsräume beten blasse
Madonnenfiguren für einen glückli-
chen Spielausgang. Diego Marado-
na ist immer präsent: Er hat „seinem
Verein“ bis in alle Ewigkeit Treue ge-
schworen und eine der VIP-Lounges
gekauft, die der damalige Präsident
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