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Zentraler Blickfang des Kongress-
palastes ist die 80 Meter hohe Kup-
pel, die in manchen Nächten zauber-
haft von innen leuchtet. Unter der
acht Meter hohen Bronze-Quadriga
des italienischen Bildhauers Victor
de Pol befindet sich der Haupt- und
Ehreneingang des Kongresspalastes.
Die Senatoren betreten das Gebäu-
de auf der linken Seite an der Straße
Yrigoyen, die Abgeordneten haben ih-
ren Eingang rechts an der Straße Ri-
vadavia. Dort beginnt auch die Füh-
rung durch den Palast, bei der man
den Sitzungssaal der Senatoren be-
sichtigt und andere prächtige Räume
wie den Salón Azul oder den Salón de
los Pasos Perdidos, in dem 1952 der
Leichnam von Evita aufgebahrt lag.
µ Avenida Entre Ríos (zwischen Yrigoyen
und Rivadavia), Tel. 41273572, www.
congreso.gov.ar, Führungen ab Eingang
Rivadavia 1864 vom 15. Februar bis 30.
Dezember Mo./Di. u. Do./Fr. um 10, 12,
16 u. 18 Uhr, Subte A: Congreso
Das Mitternachtsbier
Bunt und freundlich leuchten die
Fenster in die argentinische Nacht:
im Bodegón Bellagamba (s. S. 29),
einer echten argentinischen Kneipe,
treffen sich v. a. jüngere Porteños und
flirten, lachen und schwatzen erfolg-
reich gegen die Musik an. Die Wände
des rund 100 Jahre alten Lokals
sind über und über mit Fotos aus
den 1920er-Jahren bedeckt und auf
den Nähmaschinentischchen stehen
unter Tütenlampen Literflaschen mit
Bier. Wer kein Bier mag, greift zu wild-
bunten Cocktailmixturen. Sollte der
Koch um 2 Uhr nicht mehr da sein,
hinterlässt er abgepackte Gerichte in
einem Raum weiter hinten.
Eckcafé der Politiker
Während Carlos Gardel aus den
Lautsprechern dudelt, speisen hier
die Abgeordneten vom Kongresspa-
last Ù schräg gegenüber, trinken
neben Aktenbergen einen Cafécito
oder reden sich die Köpfe heiß. Seit
1930 ist das Café Victoria (s. S. 29)
Treffpunkt von Politikern jeglicher
Couleur. Kein Wunder, denn hier ist
alles noch so wie es in einem traditio-
nellen Eckcafé sein soll: altes Holz-
mobiliar und schwarz-weißer Flie-
senboden, Tageszeitungen und ent-
spannte Atmosphäre - und zudem
ein fabelhafter Ort zum Beobachten.
Tgl. 7.30-1 Uhr, Fr./Sa. bis 3 Uhr.
Ú Avenida
Corrientes *** [C4]
Am Tag ist sie hektisch und unerbitt-
lich, eine laute, gnadenlose Straße
mit chaotischem Verkehr: Die Corri-
entes ist eine der Hauptschlagadern
von Buenos Aires. Auf 8,5 Kilometern
Länge strömen Taxen, Busse und Au-
tos geschäftig vom Friedhof Chacari-
ta Ù zum Hafenviertel Puerto Made-
ro À . Gefeiert aber wird die quirlige
Avenida als der „kleine Broadway“.
Schon Anfang des 20. Jahrhun-
derts war die Corrientes die Kultur-
und Amüsiermeile der Stadt - es
war der Beginn des „Goldenen Zeital-
ters“. Damals war die Corrientes noch
sehr schmal. Den alten Plan, die Stra-
ße zu verbreitern, konnte man erst
1931 unter der Diktatur von Uriburu
durchsetzen, denn dafür mussten die
nördlichen Häuser abgerissen wer-
den. 1936 waren die Arbeiten abge-
schlossen und auch der Obelisk Ü
aufgestellt - just zum 400-jährigen
Jubiläum der ersten Stadtgründung.
In diesen Jahrzehnten erwarb sich
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