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Ê Casa Rosada ** [E5]
Wer die Casa Rosada betrachtet,
wird ein Bild vor Augen haben: Evi-
ta, die auf dem Balkon mit erhobe-
nen Armen zu den Menschenmassen
spricht. Das Bilderbuchherrscher-
paar Eva und Juan Perón machten
den Balkon der Casa Rosada zum
Sinnbild für die Beziehung zwischen
Regierung und Volk.
Das 1898 eingeweihte, rosafarbe-
ne Gebäude an der Stirnseite der Pla-
za de Mayo ist immer noch Sitz der
argentinischen Regierung - wenn
auch nur zu Repräsentationszwe-
cken. Zu Kolonialzeiten stand hier
das Fort: Die Anlage war 1595 am
Flussufer gebaut worden, das damals
hinter der Casa Rosada auf der Höhe
des Parque Colón verlief. 1713 wurde
die Festung neu errichtet, 1850 aber
zum Großteil abgerissen. Im übrigge-
bliebenen Teil richtete Präsident Sar-
miento seinen Regierungsitz ein und
ließ das schlichte Gebäude rosa an-
streichen - angeblich, um damit die
Einheit Argentiniens auszudrücken:
Er mischte das Weiß der Unitarier mit
dem Rot der mit ihnen verfeindeten
Föderalisten. Profanere Stimmen sa-
gen, man habe damals eine rosafar-
bene Mischung aus Kalk, Rinderblut
und Rindertalg benutzt, um Fassa-
den wetterbeständig zu machen. Wie
dem auch sei: Der rosafarbene An-
strich für das Regierungsgebäude ist
bis heute Tradition.
1878 wurde an der Straße Yrigoyen
der Palacio de Correos fertiggestellt,
der den einfachen Regierungssitz ne-
ben sich in den Schatten stellte. Also
musste ein neues Gebäude her, ei-
nes, das dem schicken Postamt äh-
neln sollte. 1894 wurden beide Bau-
ten zusammengefügt - man brauchte
mehr Platz zum Regieren. Der Italie-
ner Francisco Tamburini hatte dafür
einen Triumphbogen mit einer aufge-
sattelten Loggia entworfen, hier eine
Terrasse zugefügt und dort einen Bal-
kon - fertig war das neue Regierungs-
N Der rosafarbene Anstrich der Casa
Rosada hat seit 1873 Tradition
F Grenadiere in historischen Unifor-
men bewachen den Regierungssitz
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