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gen von der Gruppierung Frente para
la Victoria, eines sozialdemokrati-
schen Teils der Peronistischen Partei,
gewinnt Néstor Kirchner im Mai 2003
knapp die Wahlen. Im Oktober 2007
wird seine Frau Cristina Fernández de
Kirchner als seine Nachfolgerin ge-
wählt. Nach dem plötzlichen Tod von
Néstor Kirchner 2010 wird Cristina bei
den Präsidentschaftswahlen ein Jahr
später im Amt bestätigt. Einfacher
wird die Lage für die Präsidentin nicht.
Wirtschaftlich geht es seit 2012 wie-
der bergab. Das schränkt ihren sozial-
politischen Handlungsspielraum ein.
Die peronistische Gewerkschaft CGT
reagiert mit Streiks, viele Menschen
mit landesweiten Protesten. Bei den
Parlamentswahlen im Oktober 2013
erlitt Kirchners Frente para la Victoria
eine herbe Schlappe: Die Partei kam
auf nur 33 Prozent. Das versperrt der
Präsidentin den Weg zu einer dritten
Amtszeit, wenn 2015 die Präsident-
schaftswahlen anstehen, denn nur
eine Verfassungsreform ließe eine
dritte Amtsperiode in Folge zu und die
dazu nötige Zweidrittelmehrheit im
Parlament hat Kirchner verpasst.
Schönheit
zum Schnäppchenpreis
Botox in den Lippen, Silikon im
Busen, eine Haarverpflanzung für
den Herrn mit Geheimratsecken:
In Buenos Aires sollen jährlich
50.000 Schönheitsoperationen
durchgeführt werden. Porteñas
mit Geld - wie etwa die Präsidentin
Cristina Fernández de Kirchner -
legen sich bedenkenlos für ihr Aus-
sehen unters Messer. Wegen des
günstigen Wechselkurses reisen
auch viele Touristen zum OP-Ter-
min an. Selbst der Tod des argenti-
nischen Supermodels Solange Ma-
gnano nach einer Po-Straffung im
Jahr 2009 hat für keinen Einbruch
auf dem Sektor gesorgt.
Für Frauen ist es erfrischend fremd,
dass der Porteño ihr die Tür aufhält
und den Vortritt lässt - selbst beim
Einsteigen in den Bus. Und auf der
Straße flüstert er ihr, ob sie 18 Jah-
re alt ist oder 80, gerade noch hörbar
Komplimente hinterher: „Que hermo-
sura!“, „Was für eine Schönheit!“.
Der Porteño ist auch ansonsten un-
verkennbar italienisch geprägt - ein
Erbe seiner Vorfahren: Er ist impulsiv
und ebenso herzlich wie eitel. Dazu
kommen die Neugier und Weltoffen-
heit, die die Bewohner eines Einwan-
derungslandes auszeichnet.
Der Alltag in Buenos Aires wird von
Unsicherheit und Überlebenskampf
bestimmt. Die meisten Porteños ha-
ben mehrere Jobs parallel zu bewälti-
gen und entfalten beim Erfinden von
Einkunftsquellen unglaubliche Kre-
ativität: Sie arbeiten als Hundeaus-
führer, die mit 20 Tieren an der Lei-
Leben in der Stadt
Das größte Vergnügen in Buenos
Aires besteht darin, seine Bewoh-
ner kennenzulernen und mit ihnen
zu plaudern! Möglichkeiten gibt es
viele, selbst ohne Spanischkenntnis-
se, denn Kommunikationsprobleme
überbrücken Porteños mit Humor,
Gewitztheit und Körpersprache. So
entwirft der Wachmann vor der Casa
Rosada mal eben ein Bild seiner
Stadt, die Verkäuferin sinniert über
Mode als Kunstform und der Kellner
flirtet hingebungsvoll und lädt zu ei-
ner Ausstellung ein.
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