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Unabhängigkeit
und Bürgerkriege
Die Invasion Napoleons in Spani-
en bietet eine günstige Gelegenheit,
sich von der spanischen Krone zu lö-
sen. Am 25. Mai 1810 muss der Vi-
zekönig die Macht einer junta criolla,
einer argentinischen Führung, über-
geben, doch erst sechs Jahre später,
am 9. Juli 1816, rufen die Argentini-
er die Unabhängigkeit aus. Seitdem
werden zwei Nationalgedenktage ge-
feiert: die Mairevolution und der Tag
der Unabhängigkeit. Die neue Frei-
heit löst einen erbitterten und bluti-
gen Streit um die Vormacht zwischen
Buenos Aires und dem Landesinne-
ren aus. Vereinfacht gesagt, streben
die Unitaristen eine Zentralregierung
unter der Führung von Buenos Aires
an, während die Förderalisten die
Selbstständigkeit der Provinzen be-
wahren wollen.
Die erste Diktatur
Die Bürgerkriegszustände sind so
chaotisch, dass 1829 ein förderalis-
tischer Führer aus der Pampa zum
Gouverneur von Buenos Aires beru-
fen wird: Der caudillo Manuel de Ro-
sas regiert wie ein Diktator, hemdsär-
melig und willkürlich. Nach 23 Jahren
wird er hinausgeworfen. Argentinien
gibt sich eine neue Verfassung und
1862 wird Bartolomé Mitre Präsident
der jungen República Argentina. Die
förderalistische Struktur mit Provinz-
regierungen wird beibehalten und bis
Mitte des 19. Jahrhunderts bleibt Bu-
enos Aires „La gran Aldea“ („Das gro-
ße Dorf“) wie Lucio Lopez 1884 einen
Roman über die Stadt betitelt.
Die Einwanderer
1880 wird Buenos Aires endgültig zur
Hauptstadt von Argentinien erklärt.
Die Stadt wächst rasend schnell.
Lebten 1870 nur gut 180.000 Men-
schen hier, sind es 25 Jahre später
schon rund 660.000. Über die Hälf-
te von ihnen sind Immigranten aus
Europa: verarmte Landarbeiter aus
N Ein Herrscherpaar wie aus dem
Bilderbuch: Juan Perón und Evita
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