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den, wechselt - so wie alle Straßen -
ab Höhe Rivadavia den Namen und
zieht sich als Avenida Paseo Colón
weiter gen Süden. Je dichter die Häu-
ser sich an einer der beiden Haupt-
achsen befinden, desto kleiner wer-
den die Hausnummern: Stößt eine
cuadra direkt auf die Rivadavia, tra-
gen die Häuser die Nummern bis 99,
ein Block weiter bis 199 und so fort.
Das Tolle: Egal wo man sich befindet,
jede Parallelstraße ist auf gleicher
„Hausnummernhöhe“.
Die meisten Straßen sind Einbahn-
straßen. Der Verkehr der Avenida
Corrientes etwa fließt in Richtung In-
nenstadt, der der Parallelstraße Sar-
miento stadtauswärts. Auch wenn
es immer wieder Ausnahmen gibt,
dieses Schema erleichtert die Ori-
entierung in den Straßenschluchten
ungemein.
ta - hoffnungsfroh Silberfluss getauft
- niederzulassen, verlaufen glücklos:
Der erste Eroberer wird von Queran-
dí-Indianern verspeist, der zweite nie-
dergemetzelt. Der dritte, Pedro de
Mendoza, kommt mit 2000 Soldaten
auf 14 Schiffen. Er landet am 3. Feb-
ruar 1536 und benennt seine Sied-
lung nach der Schutzheiligen der See-
fahrer „Santa Maria del Buen Ayre“.
Von den Männern bleiben nicht vie-
le übrig. Ende des Jahres zerstören
die Querandí das Fort vollständig.
1580  - über vierzig Jahre später -
startet Juan de Garay den vierten Ver-
such. Er siedelt mit 66 Männern an
der heutigen Plaza de Mayo und plant
die Stadt - wie bedeutsam - auf ei-
nem Stück Kuhhaut.
Hauptstadt Buenos Aires
Die ersten 200 Jahre darf Buenos
Aires keinen freien Außenhandel
treiben. Die meisten Güter aus Euro-
pa kommen über Panama und Lima
und werden von dort mit Ochsenkar-
ren tausende Kilometer über Land
nach Buenos Aires gebracht, was zur
Folge hat, dass ein Hufeisen teurer ist
als ein Pferd. Damit Spanien die Wa-
ren versteuern kann, verläuft der Weg
der Produkte von Buenos Aires nach
Europa ebenso unsinnig. Die Folge
ist ein lebhafter Schmuggel mit den
Portugiesen und immer schlauere
Finten, mit denen die Bewohner die
Gesetze der spanischen Krone um-
gehen. Vielleicht rührt aus jener Zeit
die Leidenschaft der Porteños, staat-
lich verordnete Regeln auszutrick-
sen. 1776 wird der Handel freigege-
ben, die Wirtschaft beginnt zu florie-
ren und Buenos Aires wird mit seinen
rund 27.000 Bewohnern von der spa-
nischen Krone zur Hauptstadt des Vi-
zekönigreichs Río de la Plata erklärt.
Von den Anfängen
bis zur Gegenwart
Knapp ein Drittel der Argentinier lebt
im Großraum Buenos Aires. In der
Metropole konzentriert sich alles,
was an politischen, wirtschaftlichen
und kulturellen Ereignissen Gewicht
und Bedeutung hat. Die Geschichte
von Buenos Aires ist die Geschichte
Argentiniens.
Die Stadtgründung
„Diese Stadt“, so sagt der Schriftstel-
ler Jorge Luis Borges über seine Hei-
mat, „scheint seit ewigen Zeiten zu
existieren, so wie Wasser und Luft“.
Die Geschichtsschreibung erzählt al-
lerdings gleich von mehreren Stadt-
gründungen: Die ersten drei Versu-
che, sich am Ufer des Río de la Pla-
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