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Fahrspuren an langen glasüberdach-
ten Bussteigen die Avenida 9 de Ju-
lio hinauf und hinunter. Das System
Metrobus, das nach und nach an ver-
schiedenen Ecken der Stadt einge-
richtet wird, soll Zeit sparen helfen
und das Verkehrschaos bannen.
Doch die Metrobusse machen
nur einen Bruchteil der Colecti-
vos aus: Über 350 Buslinien brau-
sen unermüdlich von einer Ecke der
Stadt in die andere. Selbst mitten in
der Nacht fahren die Colectivos im
Halbstundentakt. Die beste Möglich-
keit, um sich in dem unübersichtli-
chen Gewirr zu orientieren, bietet der
Guia „T“ De Bolsillo - Capital Fede-
ral. In dem Heftlein sind sämtliche Li-
nien und ihr Verlauf verzeichnet: Auf
den rechten Seiten findet sich der
Stadtplan samt Hausnummerhöhe,
auf den linken Seiten die Nummern
der Colectivos, die durch die entspre-
chenden Planquadrate auf der rech-
ten Seite fahren.
Die Hälfte des Problems ist gelöst,
wenn man die richtige Linie heraus-
gefunden hat - und die Haltestelle
dazu. Bushaltestellen gibt es nach
jeder zweiten Straßenecke. Sie be-
stehen meist aus einem unschein-
baren Pfosten, an dem oben Schild-
chen mit den Nummern der Linien
befestigt sind. Das auffälligere Zei-
chen für eine Bushaltestelle ist eine
disziplinierte Menschenschlange am
Straßenrand.
Nähert sich der richtige Bus, heißt
es, den Arm entschieden zu heben
und den Busfahrer mit einem Blick
zum Halten zu bewegen. Bei den Por-
teños sieht das lässig aus, aber es er-
fordert Übung, zumal häufig ein gan-
zes Bündel Busse nebeneinander die
Straßen entlangrast. Eine Hilfe dabei:
Jede Buslinie hat eine andere Far-
be, so erkennt man seinen Colectivo
Abenteuer zu Rad
Seit einiger Zeit versucht die Regie-
rung ihren Bürgern mit kostenlosen
Fahrradstationen und mit dem Slo-
gan „Buenos Aires - Grüne Stadt“
das Radfahren schmackhaft zu
machen. Auch Touristen können an
dem, wegen des verrückten Verkehrs
nicht ganz ungefährlichen Abenteuer
teilnehmen: Für ca. 9 € kann man 4
Stunden lang versuchen heil durch
die Straßen zu kommen.
o138 [E7] La bicicleta naranja,
Pasaje Giuffra 308 (Ecke
Balcarce), San Telmo, www.
labicicleta naranja.com.ar,
Tel. 43621104, tgl. 9-19 Uhr
rechtzeitig. Beim Einsteigen lässt man
Frauen mit Kindern und alten Men-
schen den Vortritt. Das hat einen gu-
ten Grund: Kaum hat der letzte Fahr-
gast seinen Fuß in den Bus gesetzt,
geht die halsbrecherische Fahrt los.
Spätestens jetzt sollte man Klein-
geld parat haben, denn der Busfah-
rer kann nicht wechseln. Er stellt aus-
schließlich den Münzautomaten hin-
ter sich auf den richtigen Preis ein.
Glücklicher sind die Besitzer einer-
SUBE-Karte: Sie brauchen nur ihren
Plastikchip an das kleine Gerät beim
Fahrer zu halten und die 2,70 Pesos
für eine Fahrt werden abgebucht.
Nun muss der ungeübte Fahrgast
nur noch erkennen, wo er aussteigen
will - nicht ganz einfach, da die Hal-
testellen keinen Namen haben - und
rechtzeitig den Halteknopf erreichen.
Wenn er später die richtige Bushal-
testelle für den Rückweg findet, hat
der Abenteuertourist seine Feuer-
taufe bestanden: Denn wegen des
Einbahnstraßensystems benutzen
die Busse dann eine andere Route,
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