Travel Reference
In-Depth Information
dem ganz und gar untouristischen, aber
besonderen Tangoviertel Boedo. Seit
2005 vermietet der Deutsche Harald
Simon hier fünf Zimmer. Die Gäste ver-
fügen zudem über einen Tanzraum zum
Üben und können auf den Terrassen
entspannen.
Ì136 [E8] La Casita de San Telmo ,
Cochabamba 286 (Ecke Balcarce),
San Telmo, Colectivos 29, 45, 86, 130,
www.lacasitadesantelmo.com, Tel.
43075073 und 49012937. Kleines,
liebevoll restauriertes Haus im Kolonial-
stil aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Wie bei Kolonialhäusern üblich, besit-
zen die Zimmer kein Fenster, sondern nur
eine Tür. Hier führen sie auf den begrün-
ten Innenhof, dessen Schmuckstück
ein hundert Jahre alter Feigenbaum ist.
Die Küche und zwei Bäder stehen zur
gemeinschaftlichen Verfügung. Zwei Zim-
mer besitzen ein eigenes Bad.
µ Der Porteño lacht gerne über sich und
macht sich über die Neurosen und Unzu-
länglichkeiten seiner Landsleute lustig.
Er begutachtet Land und Politiker sehr
kritisch und er kann sie tausend Mal
verteufeln - aber auf keinen Fall sollte
man ihm zustimmen! Nein! Die Argenti-
nier sind toll! Argentinien und vor allem
Buenos Aires ist der Himmel!
µ Die Porteños sind ausgesprochen höf-
lich. Besonders gegenüber Frauen! Der
Dame wird immer der Vortritt gelassen,
selbst beim Einsteigen in den Bus. Daran
sollten vor allem die männlichen Touris-
ten denken. Die Dame bedankt sich für
die Aufmerksamkeit mit einem „Gracias,
muy amable“ („Danke, sehr freundlich“).
µ Üblicherweise begrüßen sich Bekannte
und Bekannte von Bekannten mit einem
Kuss auf die rechte Wange.
µ Der Porteño flirtet blumig und aus-
dauernd. Das sollte die so Umworbene
genießen wie eine hübsche Erzählung,
glauben aber sollte sie seinen wortrei-
chen Versprechungen nicht. Gut zu Wis-
sen: Eine Einladung zum cafécito bedeu-
tet mehr als nur zusammen einen Kaffee
zu trinken.
Verhaltenstipps
µ Diszipliniert und geduldig warten die Por-
teños in geordneten Schlangen: auf den
Bus, auf eine Eintrittskarte, auf einen
Stempel. Vordrängler gibt es nicht und
sie würden mit völliger Verständnislosig-
keit begutachtet. Ohne zu Murren steht
selbst ein Rentner locker anderthalb
Stunden an. Schlange stehen in Buenos
Aires ist ein Event an sich: Man schwatzt
über dies und das, klärt die Fragen der
Menschheit, sitzt auf einem mitgebrach-
ten Stuhl in der Sonne und trinkt - natür-
lich - Mate (s. S. 24).
µ Alten Menschen, kleinen Kindern und
Frauen mit Kindern bietet man im vollen
Bus umgehend einen Platz an!
µ Es gibt keine Falklandinseln! Nicht
erwähnen! Und wenn man sie doch
erwähnt, dann sagt man Islas Malvinas
und sie gehören selbstverständlich zu
Argentinien.
Verkehrsmittel
Für Strecken von über zehn cuad-
ras (Straßenblöcke) gibt es in Bu-
enos Aires eigentlich nur drei sinnvol-
le Arten, um sich fortzubewegen: Das
Taxi ist sicher, schnell und nachts
die beste Wahl. Die Subterráneo (U-
Bahn) , im Sprachgebrauch liebevoll
zu Subte verkürzt, ist kostengünstig
und blitzgeschwind und bietet dabei
einen Einblick in das Leben der Por-
teños. Für Wagemutige gibt es den
Bus („Colectivo“, auch „Bondi“ ge-
nannt), der seine Fahrgäste in atem-
beraubenden Fahrten durch die ent-
legendsten Winkel der Stadt trägt.
Search WWH ::




Custom Search