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Zeitgleich bildeten sich Interessen-
gruppen aus Bewohnern und Anhän-
gern der historischen Bauwerke, die
sich der Abrissbirne entgegenstellten.
Der Widerstand gegen den Abriss des
alten Haga hatte schließlich Erfolg
und mündete in den frühen 1980er-
Jahren in einem Sanierungskompro-
miss: Einige Häuser wurden planiert,
während das Gros der bewahrens-
werten Gebäude sensibel saniert und
die Neubauten dem historischen Stil
entsprechend in die Straßenfronten
eingefügt wurden. Trotzdem kam es
in der heißen Phase zu regelmäßigen
Protesten und Hausbesetzungen.
Seit den 1990er-Jahren ist das Vier-
tel zu einer der angesehensten Wohn-
gegenden der Stadt geworden. Das
rapide gestiegene Preisniveau seit
der Generalsanierung führte jedoch -
wie es im Soziologendeutsch so
schön heißt - zu einer Gentrifikation
des Viertels und Studenten, Künstler,
Freiberufler und Aussteiger sind dem
wohlhabenden Bürgertum gewichen.
Der Charme ist Haga aber geblieben
und zum Schlendern, Kaffeetrinken
und Einkaufen gibt es in Göteborg
kaum eine schönere Ecke (s. S. 15).
µ Straßenbahnlinien 1, 3, 6, 9 und 11,
Haltestellen Hagakyrkan oder Järntorget
Û Skansen Kronan **
[J7]
Als militärische Absicherung gegen
die Dänen gedacht und um Schwe-
dens Zugang zur Nordsee abzusi-
chern, wurde die Skansen Kronan
gegen Ende des 17. Jahrhunderts er-
richtet. In der über 300-jährigen Ge-
schichte der Festungsanlage haben
deren Kanonen nicht einen einzi-
gen Schuss abgefeuert. Ebenso we-
nig wurde auf den Festungsturm je-
mals geschossen. Vom Burghügel
aus hat man eine tolle Aussicht über
die Stadt und die ausgedehnten Ha-
fenanlagen. In späteren Jahrhunder-
ten dienten die Katakomben als Ge-
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