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Göteborg für Citybummler
Wie kaum eine andere Stadt dieser
Größenordnung ist Göteborg perfekt
dafür geschaffen, zu Fuß erkundet
zu werden. Die Distanzen sind relativ
kurz, da sich das Gros der interes-
santen Stadtviertel rund um den In-
nenstadtkern herumgruppiert. Grü-
ne Bänder in Form von Parkanlagen
durchschneiden das urbane Geflecht
und sorgen so für angenehme Ru-
heräume.
Innerhalb des Wallgrabens sind
das historische Stadtzentrum und
die heutige Innenstadt zu finden.
Schmale Straßen, Kopfsteinpflaster
und Gründerzeitbauwerke prägen
weite Teile des Viertels. Charakteris-
tische Bauten dieser Zeit sind bei-
spielsweise das Stadsmuseum Í ,
das Kronhuset Ì und der Gustav
Adolfs Torg Ï mit seiner imposan-
ten Randbebauung. Sich einfach
durch die Straßen und Gassen trei-
ben lassen und die Eindrücke aufsau-
gen, den Stadtplan mal in der Hosen-
tasche lassen und immer der Nase
nach gehen - so erschließt sich ei-
nem ein anderes Stadtgefühl ...
Jenseits des Stora Hamnkanals
stellen Göteborger Dom Ð , die
Große Markthalle Ñ und die Feske-
körka Ò Perlen der stadtgeschichtli-
chen Entwicklung dar.
Das südlich des Rosenlundkanals
gelegene Haga Ú ist das fußgän-
gerfreundlichste Stadtviertel Göte-
borgs. In den schmalen Gässchen
verkehrt man nur per pedes oder
mit dem Fahrrad. Die immense Café-
dichte des Viertels und die köstlichen
Backwerke lassen selbst den passi-
oniertesten Spaziergänger schwach
werden und eine kulinarische Pause
einlegen. An der Hagakirche Ù vor-
bei erreicht man in östlicher Richtung
die Quartiere Vasastaden und Lorens-
berg, die ganz im Zeichen von Univer-
sität und Studentenleben stehen.
Ruhige Seitenstraßen mit kleinen
Grünanlagen zeigen eine andere
Seite der Großstadt und im Sommer
kann man in den zahlreichen Eck-
kiosken schnell ein Eis erstehen und
eine gemütliche Parkbank erobern.
Möchte man ein Stadtgebiet er-
kunden und dabei den Touristenströ-
men absolut aus dem Wege gehen,
so empfiehlt sich ein Abstecher nach
Lindholmen und Eriksberg. Beide
Viertel liegen jenseits des Götaälvs
auf dessen nördlicher Seite. Bis in
die 1970er-Jahre hat sich in dieses
Areal niemand nur zum Vergnügen
begeben. Das industrielle Herz der
Stadt schlug hier und die Schiffsbau-
industrie hatte jeden einzelnen Quad-
ratmeter in Beschlag genommen. Das
Werftensterben erzwang einen kom-
pletten Neuanfang, der aus heutiger
Sicht absolut gelungen scheint. Funk-
tionale Wohnbebauung in Eriksberg,
manchmal unterbrochen durch erst-
klassig restaurierte Industriearchi-
tektur, machte das ehemals verpön-
te Viertel zu einem beliebten Wohn-
gebiet. Als Besucher fährt man am
einfachsten mit den Älvsnabben-Fäh-
ren (s. S. 125) über den Fluss und fla-
niert an der hölzernen Mole entlang.
Interessant ist auch der Werdegang
von Lindholmen: Aus Eisen, Stahl und
schwerem Gerät wurden in wenigen
Jahren Pipette, Mikroskop und IT-
Technologie und aus der Lindholmen-
Werft der Lindholmen Science Park.
F Kopfsteinpflaster, Kaffee und
Kulinarisches im Viertel Haga Ú
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