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Arthur Felling (1899-1968) - die logi-
sche Konsequenz. Der erste Paparazzo
der Geschichte agierte nämlich auch als
Polizeireporter.
Ebenfalls für Life arbeitete Andreas
Feininger (1907-1999), 1939 nach ei-
nem Bauhaus-Studium in die USA aus-
gewandert. Er wurde in den 1940er-Jah-
ren mit seinen New-York-Aufnahmen wie
„Brooklyn Bridge im Nebel“ oder „Sunday
at Coney Island“ als „Meister des Lichts“
berühmt.
Berenice Abbott (1898-1991) machte
sich 19-jährig von Ohio auf nach Green-
wich Village, lernte bei Man Ray in Pa-
ris und begann 1935 im Auftrag des
von Roosevelt initiierten Federal Art Pro-
ject (FAP) den städtebaulichen Wan-
del in New York zu dokumentieren. Das
Ergebnis war der Fotoband „Changing
New York“ (1939). Außer ihren berühm-
ten Stadtansichten schuf sie Porträts
berühmter Zeitgenossen, lehrte und
schrieb über Fotografie.
Robert Mapplethorpe (1946-1989)
studierte am Pratt Institute in Brooklyn,
war Filmemacher und Bildhauer und
wandte sich in den späten 1970er-Jah-
ren der Mode- und Porträtfotografie zu.
Was für Aufsehen sorgte, waren seine
homoerotischen männlichen Akte. Er
starb im Alter von 42 Jahren an Aids,
nachdem er eine Reihe von Selbstpor-
träts zur Dokumentation der Phasen sei-
ner Krankheit geschaffen hatte.
Cindy Sherman (geb. 1954) ist eine
der wegweisenden modernen Fotogra-
finnen, die sich nach dem Kunststu-
dium in New York niederließ und ers-
te Schwarz-Weiß-Selbstporträts schuf.
Ihre Spezialität war und ist, sich selbst
in verschiedene Rollen zu versetzen und
abzulichten.
Jüdische Kultur
Neben der Harlem Renaissance spielte
ab der ersten Einwanderungsphase um
die Wende vom 19. zum 20. Jh. die jü-
disch-amerikanische Literatur in New
York eine wichtige Rolle. Des Jiddischen
als Sprache der polnischen und russi-
schen Juden bediente sich Isaac Bash-
evis Singer (1904-1991), 1935 nach
New York eingewandert. Seine Romane
beschäftigen sich vor allem mit dem Lei-
densweg des jüdischen Volkes, mit der
Auflösung von Familientraditionen und
dem Getto-Leben.
J(erome) D(avid) Salinger (1919-
2010), der wie John Updike oder Truman
Capote für den 1925 gegründeten New
Yorker arbeitete, gelang 1951 mit „The
Catcher in the Rye“ („Der Fänger im Rog-
gen“) sein größter Erfolg. Er schildert da-
rin die seelischen Nöte und die Einsam-
keit eines Jugendlichen an der Schwelle
zum Erwachsenenleben, der, nachdem
er bereits in der vierten Schule geschei-
tert ist, die letzten drei Tage vor den Weih-
nachtsferien allein in New York verbringt,
um sich nicht seinen Eltern stellen zu
müssen.
Zur zweiten jüdischen Schriftstellerge-
neration (nach den 1920er-Jahren) ge-
hört Henry Roth (1906-1995), der in
„Call it sleep“ (1934) die ärmlichen Le-
bensbedingungen einer jüdischen Ein-
wandererfamilie schildert. Elie Wiesel
(geb. 1928) führte die jüdische Traditi-
on in den 1950er-Jahren fort, ebenso E.
L. Doctorow (geb. 1931), der eine Rück-
besinnung auf die jüdische Identität und
Werte fordert. Zur modernen Generati-
on jüdischer Literaten gehört Tony Kush-
ner (geb. 1956), berühmt geworden mit
„Undoing World“, „Angels in America“
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