Travel Reference
In-Depth Information
schienene Manifest „The International
Style“ von Hitchcock & Johnson und
während des Nationalsozialismus in die
USA geflohene Bauhaus-Architekten wie
Walter Gropius, Le Corbusier, Ludwig
Mies van der Rohe oder Marcel Breuer
sorgten dafür, dass nach all den Revival-
Stilen des 19. Jh. der erste eigenstän-
dige Stil in den USA der Nachkriegszeit
seinen Siegeszug antrat. Besonders Phi-
lip Johnson stieg mit dem Seagram Buil-
ding (375 Park Ave./53rd St., 1958 in
Kooperation mit Mies van der Rohe er-
baut) zur Zentralfigur auf. Er predigte
die Nützlichkeit der Architektur und den
Vorrang der Funktion vor der architekto-
nischen Form („Form follows function“).
SOM (Lever House, 1952, s. S. 212),
Eero Saarinen (TWA Building/JFK Air-
port, 1962; CBS Building, 1965) sowie
Le Corbusier (UNO-Hauptquartier, 1952)
und Gropius (Pan Am Building/heute
MetLife Building, 1963) trugen zur Ver-
breitung des neuen Stils bei. Gleichzeitig
entstanden Kultureinrichtungen wie Lin-
coln Center H , Museum of Modern Art
(MoMA) 9 oder das spektakuläre Gug-
genheim Museum ? (1943-1959) von
Frank Lloyd Wright.
Entlang der Park Avenue und der Wall
Street, vor allem aber entlang der 6th
Avenue entstanden in den 1950er- und
1960er-Jahren schlicht-funktionale, mo-
notone Hochhauskästen über unbeleb-
ten Plätzen, die Norman Mailer einmal
„leere Landschaft der Psychose“ nann-
te. Erst der „Midtown Zoning Code“ von
1961 legte Gebäudehöhe, Rücksprün-
ge, Kontinuität der Straßenzüge und In-
tegration öffentlicher Plätze verbindlich
fest. Ein 1967 ins Leben gerufenes Pro-
gramm „Sculpture in Environment“ sorg-
te für die Aufstellung von Großplasti-
ken zeitgenössischer Künstler auf Frei-
plätzen und allmählich wurden auch
öffentliche Räume wie Foyers mit Kunst
geschmückt.
In den 1980er-Jahren entstanden
„spätmoderne“ Bauten ohne Zierrat, wie
das Javits Convention Center Î (Pei),
das World Financial Center Ð (Pelli),
das Metropolitan Museum of Art > , der
Carnegie Hall Tower (s. S. 214), J. P. Mor-
gan Headquarters, UN Plaza I und II von
Roche, Dinkeloo & Ass. sowie das Citi-
group Center (s. S. 212) von Stubbins
Associates.
Gleichzeitig setzte Robert Venturi in
mehreren Traktaten wie „Learning from
Las Vegas“ (1972) zur Kritik an. Er be-
Search WWH ::




Custom Search