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C Astoria *
[H10]
Besuch bei Satchmo
Seit einigen Jahren kann das Haus von
Louis Armstrong (s. S. 61) besichtigt
werden. Zunächst hielt Armstrong es für
einen Scherz, was seine Frau Lucille,
Tänzerin im Cotton Club, ihm da 1943
als Wohnung präsentierte: Gold und Sil-
ber, Spiegel und Blumen - „wie ein Bor-
dell an einem Weihnachtsmorgen“. Doch
ihm gefiel dieses ansonsten bescheidene
Haus dann doch. 1971, kurz nach
seinem 71. Geburtstag, starb er hier.
Eine der bekanntesten Enklaven in
Queens ist Astoria, das alte Griechen-
viertel (erreichbar mit den Subway-Linien
N und W). Zuwanderer aus Bangladesch,
den Philippinen, Irland, Kolumbien, Indi-
en, China, der Dominikanischen Repu-
blik, Pakistan oder Ägypten haben mitt-
lerweile ein multikulturelles Viertel ent-
stehen lassen, in dem man heute nach
typisch Griechischem suchen muss. Am
ehesten findet man an Steinway Street
und 30th Avenue noch griechische Ca-
fés, Restaurants und Läden. Das Omonia
Café (32-20 Broadway) wurde berühmt
als Drehort im Film „My Big Fat Greek
Wedding“.
Kurioserweise kann Astoria auch auf
eine deutsch-tschechische Vergangen-
heit zurückblicken, besaß das Viertel -
genauer North Beach, das Strandare-
al mit Vergnügungspark - doch einmal
über 500 Biergärten. Daran erinnert
heute nurmehr die historische Bohemi-
an Hall & Beer Garden. Der 1910 von
tschechischen Immigranten eröffnete
Biergarten war typisch für Astoria und er-
freut sich noch heute großer Beliebtheit.
Gemanagt wird dieses Relikt alter Zeiten
seit über 90 Jahren von der Bohemian Ci-
tizens Benevolent Society.
Begrenzt wird Astoria durch die 34th
Avenue, die 49th Street, den East River
und die Bowery Bay. Etwa 250.000 Men-
schen leben hier und bilden aufgrund ih-
rer weitreichenden Wurzeln ein Viertel
mit großer Diversität. Die Subway-Station
Steinway Street erhielt ihren Namen
von dem berühmten Klavierhersteller,
der 1870 in Long Island City seine Fab-
rik errichtete, in der bis heute jährlich bis
zu 50.000 Klaviere produziert werden
(www.steinway.com). In nächster Nähe,
an der 35th Avenue, befinden sich die
Kaufman Astoria Studios und das se-
henswerte Museum of the Moving Image
(s. S. 62). Das moderne Museum inklusi-
ve Ausstellungsräumen, Lobby, Theater
und screening room ist nicht nur für Film-
fans ein Muss. Zu sehen sind Dauer- und
Wechselausstellungen wie „Behind the
Screen“, eine Multimedia-Ausstellung
über alle Aspekte von Film und TV - Ton
und Bild, Animation, Schnitt und Technik,
Kameras und Geräte, Kostüme, Masken
und Stars -, die sich über zwei Stockwer-
ke zieht. Zudem gibt es Filmvorführun-
gen und andere Events.
Die nebenan befindlichen Kaufman
Astoria Studios waren 1920 von Para-
mount Pictures eröffnet worden. Nach
der Abwanderung der Filmindustrie nach
Hollywood diente es erst der Herstellung
von Armee-Lehrfilmen und stand danach
J Blick auf den Gantry Plaza State Park
mit Pepsi-Cola Sign und Ed Koch Queens-
boro Bridge im Hintergrund
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