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R Cathedral of
St. John the Divine ** [B7]
Diese Kirche zählt zweifellos zu den un-
gewöhnlichsten Baudenkmälern New
Yorks. 1892 war nach einem Architek-
turwettbewerb (gewonnen von Heins &
LaFarge) der Grundstein gelegt worden
und seither wird gebaut. Der Sitz des
Erzbischofs und die Mutterkirche der Di-
özese „House of Worship for all Peoples“
wurde ursprünglich im romanischen Stil
geplant und begonnen (Chor), doch dann
entschied man sich für den gotischen Stil
als geeigneter für die Megakirche.
Zwischen 1941 und 1978 mussten
die Bauarbeiten aus Geldmangel einge-
stellt werden und bis heute ist man aus-
schließlich auf private Spenden ange-
wiesen. Noch fehlen etliche Bauteile, die
Türme sind noch nicht komplett, doch
man schätzt, dass der Bau in rund 50
Jahren fertig sein könnte, vorausgesetzt,
die dafür nötigen $ 400 Mio. kommen zu-
sammen. St. John soll einmal die größ-
te Kathedrale der Welt - mit rund 200 m
Länge und 42 m Innenhöhe - werden.
Selbst die Statue of Liberty würde hinein-
passen! Das Gebäude bietet schon jetzt
10.000 Besuchern Platz.
Die lange Bauzeit erklärt sich teilweise
durch die eingesetzten mittelalterlichen
Konstruktionsmethoden. Aus verschie-
denen Ländern wurden dafür Fachleute
herangezogen, die die alten Techniken
noch beherrschen. Auch eine gotische
Kathedrale wurde schließlich nicht in ei-
nem Menschenalter fertiggestellt, man
denke nur an den Kölner Dom.
Man sollte sich aber nicht zu sehr vom
typisch amerikanischen Gigantismus ab-
lenken lassen, sondern sich vielmehr den
kunstvollen, ungewöhnlichen Details zu-
wenden: die 1933 fertiggestellte Fenster-
rosette, die Nachbildungen mittelalterli-
cher Skulpturen am Westportal oder ku-
riose moderne Einzelheiten, wie die New
Yorker Skyline an einem Kapitell im Mittel-
schiff. Auch sind im Kirchenraum zahlrei-
che gespendete Kunstwerke aufgestellt
bzw. finden Kunstausstellungen statt.
Sehenswert sind zudem die St. Ambrose
Chapel mit Renaissance-Schmiedearbei-
ten, die Kopie des Bischofsstuhls aus
der Westminster Abbey für Henry VII. (im
Chor), das gotische Taufbecken oder die
acht gigantischen, den Altar umgeben-
den Granitsäulen. Mit den Chapels of
Tongues erinnert man an zugewander-
te Immigrantengruppen - Skandinavier,
Deutsche, Briten und Iren, Osteuropäer,
Franzosen, Italiener und Spanier - so-
wie an fünf Jahrhunderte Architekturge-
schichte. Die 150 Buntglasfenster befas-
sen sich mit verschiedensten Themen,
von der Schaffung Davids durch Michel-
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