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8 Park Avenue
und Umgebung * [D14]
An der Park Avenue reihen sich neben
dem Waldorf=Astoria 7 noch weitere ar-
chitektonische Schmuckstücke aneinan-
der und den optischen Südabschluss bil-
det das MetLife Building (s. S. 201).
Die neben dem Hotel liegende St.
Bartho lomew's Church (109 E 50th St.)
wurde 1919 in rotem Backstein mit ro-
manischem Portal und byzantinischer
Kuppel erbaut und ist heute wegen der
Konzerte in dem golden-bunten Inne-
ren bekannt. Nicht weit entfernt befin-
det sich das Austrian Cultural Forum
(11 E 52nd St.), der Sitz des 1942 von
Zuwanderern gegründeten österreichi-
schen Kulturvereins. Das architektoni-
sche Meisterwerk des Linzer Architek-
ten Raimund Abraham entstand auf ei-
ner nur 7,50 m breiten Baulücke und
präsentiert sich als 24-stöckiges Ge-
bäude mit sich nach oben verjüngender
Glas-Alu-Fassade.
Als „Wegbereiter modernen Bauens“
und „Markstein der Architekturgeschich-
te“ gilt das sogenannte Lipstick Building
(855 3rd Ave./53rd St.). Es reckt sich
133 m hoch wie ein überdimensionaler
Lippenstift himmelwärts. 1987 planten
John Burgee Architects und Philip John-
son - letzterer Begründer der postmo-
dernen Architektur - dieses Bauwerk
mit seiner rund-ovalen Fassade aus Glas
und rotem Granit.
Einige Schritte weiter erhebt sich das
Citigroup Center (153 E 53rd/Lexing-
ton Ave.), das von 1973 bis 1978 errich-
tet wurde. Es handelt sich dabei um ein
schlicht-modernes, mit Aluminiumhaut
im „Streifendesign“ überzogenes, 300 m
hohes Bürohochhaus von Hugh Stubbins.
Auffällig sind die vier dünnen Pfeiler, auf
denen der ganze Bau ruht und außerdem
das weithin sichtbare Schrägdach, für
das ursprünglich Sonnenkollektoren vor-
gesehen waren. Die kleine St. Peter's Lu-
theran Church wurde als eigenständiger
Bau an der Nordwestecke integriert.
Größenmäßig fällt das Gebäude gegen-
über mit seiner schlichten Fassade kaum
auf, wären da nicht die Zwillingstürme
mit Zwiebeldächern und andere „exoti-
sche“ Details im neomaurischen Stil. Es
handelt sich um die Central Synagogue
(652 Lexington Ave./55th St.), die ältes-
te kontinuierlich genutzte Synagoge der
Stadt. 1846 war auf Initiative böhmi-
scher Zuwanderer in der Lower East Side
die Gemeinde entstanden, gebaut wur-
de ab 1870 nach Plänen von Henry Fern-
bach, einem schlesischen Einwanderer,
und nach dem Vorbild der Dohány Sy-
nagoge in Budapest. Nach einem Brand
1998 wurde der Bau von Hardy Holzman
Pfeiffer Associates in seinen ursprüngli-
chen Zustand zurückversetzt und er er-
strahlt heute wieder in alter Pracht.
Weitere sehenswerte Bauten an der
Park Avenue sind das Lever House (390
Park Ave./54th St.), 1952 vom Archi-
tekturbüro SOM (Chicago) geplant und
einst wegweisend für die moderne Bau-
kunst, und das 1958 erbaute Seagram
Building (375 Park Ave./53rd St.), ein
Meilenstein des International Style, ent-
worfen von Mies van der Rohe, der es
zusammen mit seinem Schüler Philip
Johnson im Auftrag des Spirituosenkon-
zerns plante.
µ Central Synagogue, 652 Lexington Ave.,
Tel. 212 8385122, www.centralsynagogue.
org, Di./Mi. 12-14 Uhr, Gratistouren Mi.
12.45 Uhr, Subway: 51st St. bzw. Lexing-
ton Ave.
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