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gemeinsamer Fassade in Form eines grie-
chischen Tempels mit korinthischen Säu-
len. 1833 wurde der Bau, benannt nach
dem Architekten, als „Geer's Folly“ eröff-
net und berühmte Leute wie Astor, Van-
derbilt, Washington Irving oder Charles Di-
ckens zogen ein. Heute sind von den ur-
sprünglich neun Häusern noch vier übrig.
Das gegenüberliegende Public Theater
wurde 1849 im neoromanischen Stil als
erste freie Bibliothek der Stadt erbaut.
1965 war die Astor Library zum Theater
umgebaut worden und ist heute Sitz des
New York Shakespeare Festivals. Gleich-
zeitig veranstaltet man „Shakespeare
in the Park“ (s. S. 52). An der Kreuzung
Lafayette/Bleecker Street steht das se-
henswerte Bayard Condict Building (65
Bleecker St.). Der einzige Bau des weg-
weisenden Chicagoer Architekten Louis
Sullivan in der Stadt wurde 1898 mit fili-
graner Terrakottafassade erbaut.
Über die Bowery geht es zurück, vorbei
am Old Merchant's House (29 E 4th St.,
www.merchantshouse.org, Do.-Mo. 12-
17 Uhr, $ 10), einem klassizistischen
Backsteinbau von 1832. Hier ist die Ori-
ginalausstattung aus der Zeit erhalten,
als das Haus noch im Besitz der reichen
Kaufmannsfamilie Tredwell war. Vorbei
am Gebäude der berühmten Stadtteilzei-
tung Village Voice (Cooper Sq./5th Ave),
betritt man beim Einbiegen in die E 6th
Street eine andere Welt. Hier, v. a. zwi-
schen 2nd und 1st Avenue, befindet sich
Little India, mit zahllosen indischen Lo-
kalen und Imbissständen.
Aber auch von Little Ukraine mit dem
Wahrzeichen St. George's Ukrainian Ca-
tholic Church (von 1976) sind Spuren er-
halten. In und um die 2nd und 1st Ave-
nue finden sich noch etliche ukrainische,
polnische und jüdische Coffeeshops und
Traditionslokale wie Veselka (144 2nd
Ave./9th St.). Um die Jahrhundertwende
galt diese Region nicht nur als die Heimat
der Osteuropäer, sondern ihre Hauptach-
se, die 2nd Avenue zwischen Houston
und 14th Street, war auch als „Broadway
des jiddischen Theaters“ berühmt.
Auf den St. Marks Place stößt man bei
Spaziergängen durch das East Village
des Öfteren. Einstmals Hippiezentrum,
fungiert er heute als Treff der Anwoh-
ner, mit einer ganzen Reihe kurioser Ge-
schäfte in den Untergeschossen der Häu-
ser. Zudem sind einige Avantgardebüh-
nen eingezogen und im Obergeschoss
des Theatre 80 (80 St. Marks Pl.) hat
das Museum of the American Gangster
(s. S. 58) seine Heimat gefunden.
Auf dem nahen Tompkins Square fan-
den früher Demonstrationen und Zusam-
menkünfte der Flower-Power-Bewegung
statt, heute an Sonntagen ein Wochen-
markt. Auf dem Platz erinnert ein Stand-
bild an die mehr als 1000 Menschen, die
1904 auf einer Vergnügungsfahrt auf
dem East River beim Brand des Damp-
fers „General Slocum“ ums Leben ka-
men. Diese Katastrophe bedeutete das
endgültige Aus von „Little Germany“. Al-
lerdings waren schon vorher viele deut-
sche New Yorker in bessere Viertel (wie
Nightlife im East Village
Ein idealer Ort, um das New Yorker Nacht-
leben kennenzulernen, ist das East Villa-
ge. Hier drängeln sich die Bars und Klubs,
etliche davon an der 6th Street, z. B.
Death & Co (s. S. 45), Mayahuel (s. S. 45)
oder Crif Dogs/PDT (s. S. 45). Lohnend
ist auch der ehemalige Rockklub Conti-
nental (s. S. 45) im Retro-Look.
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