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New Yorks Brücken
Mit dem Zusammenschluss der Städte
Manhattan, Brooklyn, Queens, Bronx
und Staten Island zu New York City im
Jahr 1898 wuchs die infrastrukturelle Be-
deutung der Brooklyn Bridge. Sie mach-
te mit den in der Folgezeit konstruier-
ten Brücken das Funktionieren der neu-
en Weltmetropole überhaupt erst möglich.
So wurde nach der Brooklyn Bridge
von 1896 bis 1903 mit der Williamsburg
Bridge weiter nördlich eine weitere Ver-
bindung zwischen Brooklyn und Manhat-
tan geschaffen. Mit einer Spannweite von
488 m und einer Länge von 2227 m war
sie bis 1924 die weltgrößte Hängebrücke.
Über sie verläuft bis heute eine U-Bahn-
Trasse und diese Linie trug dazu bei, dass
das Brooklyner Viertel Williamsburg zum
lebhaften Wohnareal, „Brooklyn's East
Village“, wurde - ein buntes, multieth-
nisches Viertel um die Bedford Avenue.
Auch zahlreiche jüdische Familien zogen
damals aus den beengten Verhältnissen
an der Lower East Side hierher und ver-
halfen der Brücke zu dem Beinamen „Je-
wish Highway“.
Die dritte Brücke über den East River
nach dem Zusammenschluss der fünf „bo-
roughs“ war die 1909 eröffnete Manhat-
tan Bridge, ebenfalls mit U-Bahn-Trasse.
Sie liegt mit einer Spannweite von 448m,
einer Länge von 2089 m und einer Brei-
te von 36,5 m zwischen den beiden erstge-
nannten Brücken.Damit verbanden drei
Brücken die beiden wichtigsten New Yorker
Stadtbezirke, Manhattan und Brooklyn,
1909 folgte die erste Brücke zwischen Man-
hattan und Queens: Die Queensborough
Bridge, auch als „59th Street Bridge“ be-
kannt. Auch hier verkehrten einst Bahnen,
heute sind es auf zwei Decks nur noch Au-
tos und Busse. Die Auslegerbrücke ist fast
2500 m lang und 106 m hoch. Zur Verbin-
dung mit der Bronx war schon 1848 die
„High Bridge“ entstanden (heute geschlos-
sen), ehe die mächtige Washington Bridge
(1888) eröffnet wurde. Heute überqueren
den Harlem River insgesamt 15 Brücken.
Eine der beiden „modernen“ Brücken
New Yorks ist die George Washington
Bridge, die 1931 eröffnet wurde. Schon
Architekt Le Corbusier schwärmte von der
„GWB“ zwischen Upper Manhattan und
New Jersey. Mit einer Länge von 1451 m
überspannt sie den Hudson River und
galt bei Eröffnung mit einer Spannwei-
te von 1067 m zwischen den Pfeilern als
weltlängste Hängebrücke. Da über sie die
I95 verläuft, gilt sie zugleich als eine der
wichtigsten Brücken der Stadt und dazu
als eine der malerischsten. Letzteres we-
gen des direkt am Brückenpfeiler stehen-
den letzten Leuchtturms von Manhattan,
dem Little Red Lighthouse (s. S. 103) von
1880, das in einem Kinderbuch von Hilde-
garde H. Swift 1942 verewigt wurde.
Übertroffen wurde die George Washing-
ton Bridge längenmäßig von der 1964 er-
öffneten Verrazano Narrows Bridge, wo
alljährlich der berühmte New York Ma-
rathon startet. Die Hängebrücke mit ei-
ner Spannweite von 1298 m zwischen den
Pfeilern galt von 1964 bis 1981 als welt-
größte, heute befindet sich unter den Hän-
gebrücken auf Platz 8. Sie führt auf 4 km
über „The Narrows“, die Mündung des
Hudson River in den Atlantik, und ver-
bindet Brooklyn und Staten Island.
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