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Wall Street und Museum of American Finance
Die Trinity Church liegt direkt auf der Ach-
se der Wall Street - gerade so, als würde
Gott das Machtzentrum des Mammon ge-
nau beobachten. Seit dem 11. September
2001 ist das Areal um die Börse für den
Verkehr geschlossen und auch Fußgänger
kommen wegen Polizeisperren nicht mehr
nah an den Komplex heran. Man kann das
Treiben lediglich von den Stufen der Fede-
ral Hall aus beobachten. Die Wall Street
wurde übrigens nach der Stadtmauer be-
nannt, die die ersten Siedler hier einst zum
Schutz vor den Indianern errichteten.
Die New York Stock Exchange (NYSE,
11 Wall/20 Broad St.) gilt als die bedeu-
tendste Börse der Welt und befindet sich
in einem 16-geschossigen Bau von 1903.
Seit „9/11“ ist die Besuchergalerie in der
Börsenhalle, wo Aktien in Millionenhö-
he gehandelt werden, geschlossen. Der
Grundstein für die Börse wurde 1792 mit
dem Zusammentreffen von 24 Maklern in
der Wall Street Nr. 68 gelegt, die offiziel-
le Gründung als „New York Stock & Ex-
change Board“ erfolgte 1817. Ihren heuti-
gen Namen erhielt die Börse 1863 und der
erste Handelsort wurde zwei Jahre später
an der Ecke Wall St./Broad St. eröffnet.
Das bisher einschneidendste Ereignis war
der große Börsenkrach am 29. Oktober
1929, der eine Weltwirtschaftskrise ein-
leitete. Aber auch der „Schwarze Montag“
am 19. Oktober 1987 sorgte für Chaos,
ebenso die Finanzkrise im Herbst 2008.
In der nahe gelegenen ehemaligen Bank
of New York, einem Bau aus dem Jahr
1927, sorgt das Museum of American
Finance (s. S. 57) gewissermaßen für Er-
satz für die nicht mehr zu besichtigen-
de NYSE, von der es jedoch Souvenirs im
Museumsladen zu kaufen gibt. In der al-
ten, riesigen Schalterhalle erhält der Be-
sucher Einblick in die Welt des Geldes
und des Börsenhandels. Die größte Abtei-
lung nennt sich „The Financial Markets“
und befasst sich mit der Funktionsweise
der Finanzmärkte, mit der legendären
Wall Street und der New York Stock Ex-
change sowie anderen Börsen. In der Ab-
teilung „Banking in America“ geht es um
die Geschichte von Banken und Kreditin-
stituten, um Sparformen, Banküberfäl-
le, Kreditkarten und Krisen. „Entrepre-
neurs“ stellt verschiedene Firmenchefs
und Wirtschaftsexperten in Videointer-
views vor. Aktueller Bezug wird in der
Abteilung „Tracking the Credit Crisis: A
Timeline“ vorgestellt; hier geht es um die
gegenwärtige Finanzkrise. Kleinere Gale-
rien beschäftigen sich mit der Geschichte
des Geldes in New York, mit Münzen und
der Währung im Allgemeinen, Geldschei-
nen und Fälschungssicherheit. Der Alex-
ander Hamilton Room schließlich zollt
dem gleichnamigen ersten Schatzmeister
der USA Tribut. Er begründete die Bank of
New York als erste Bank der Stadt.
Neben dem Museum gibt es im Atri-
um des Trump Building einen netten
Platz zum Ausruhen, einen „open public
space“. Zeichen des Aufschwungs ist auch
das neue Shoppingcenter The Corner at
Wall Street (Wall/Broad St.) in den JP
Morgan Headquarters von 1914, die mit
dem Equitable Trust Building verbunden
wurden und jetzt Läden wie Hermes, Tif-
fany & Co., BMW, Tumi, Cipriani oder
True Religion Jeans beherbergen.
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