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Í Ellis Island **
[B25]
sammen mit Verwaltungsräumen, Fähr-
büro, Gepäckraum, Schlafsälen, Kran-
kenstation und Speisesaal bildet sie das
sehenswerte Immigration Museum mit
interessanten Ausstellungen.
Es geht um vier Jahrhunderte Einwan-
derungsgeschichte, die Geschichte von
Ellis Island und einzelne Immigranten-
schicksale. Erinnerungsstücke, Fotos,
Karten, Briefe, Tagebuchaufzeichnun-
gen und Originalinterviews mit Ankömm-
lingen berichten anschaulich über die Zu-
gewanderten. Beeindruckend ist v. a. die
Abteilung „Treasures from Home“, eine
Sammlung von Dingen, die die Immig-
ranten von zu Hause mitbrachten. Die
zentrale Ausstellung „Peopling of Ame-
rica“ informiert in sechs Teilen umfas-
send und multimedial über alle Aspek-
te der Immigration („Leaving“, „Making
the Trip“, „Arrival“, „Struggle & Survival“,
„Building a Nation“ und „New Era of Im-
migration“ - zur Immigration von 1945
bis heute).
Es gibt ein interaktives Lernzentrum für
Kinder sowie eine Forschungsbibliothek,
Filmvorführungen und im zugehörigen
American Family Immigration History
Center Computer zur Ahnenforschung.
Hinter der Great Hall steht die American
Immigrant Wall of Honor mit den Namen
unzähliger hier eingetroffener Zuwande-
rer (www.wallofhonor.org). Von der vorge-
lagerten Terrasse bietet sich ein hervor-
ragender Ausblick auf Manhattan.
Trotz der Bedeutung des Denkmals für
die USA und der hohen Besucherzahlen
gibt es Ecken auf Ellis Island, die lang-
sam verfallen und dringend der Zuwen-
dung bedürfen, z. B. der nicht öffentlich
zugängliche Teil mit den Krankensta-
tionen. Aber es hat schon lange genug
gedauert, bis überhaupt die Besitzver-
Als „Nation of Immigrants“ sind sich die
Amerikaner ihrer Herkunft durchaus be-
wusst, und daher ist Ellis Island für sie
von besonderer Bedeutung. Rund 12
Mio. Menschen betraten auf dieser Insel
zwischen 1892 und 1954 erstmals nord-
amerikanischen Boden und begannen
ein neues Leben.
Ellis Island war als Nachfolger von
Castle Clinton Ë am 1. Januar 1892 als
Immigrationsstation eröffnet worden.
Bis zur Schließung 1954 sollten sie mehr
als 70 % aller USA-Einwanderer passie-
ren, denn in jenen Jahren war das Schiff
das wichtigste Transportmittel und New
York der größte Hafen im Land. Zu Spit-
zenzeiten wurden bis zu 5000 Leute am
Tag abgefertigt, teils stundenlang über-
prüft und in 2 % der Fälle wurden „Uner-
wünschte“ abgewiesen.
Auf der Insel befanden sich ursprüng-
lich 35 Gebäude, dennoch waren die
Kapazitäten bald erschöpft. Erst als
1924 strengere Einwanderungsquo-
ten in Kraft traten, entspannte sich die
Lage. In den 1940er-Jahren wurde die
Insel zu einem Deportationszentrum für
unerwünschte Fremde, außerdem ent-
stand ein Hospital für Soldaten und eine
Trainingsstation der US Coast Guard
(Küstenwache).
1954 geschlossen, unterstellte Präsi-
dent Lyndon B. Johnson die Insel 1965
dem National Park Service und anläss-
lich der Einhundertjahrfeier 1992 fan-
den Umbauten für über $ 170 Mio. statt.
Leider sind bis dato nur wenige der Ge-
bäude zu besichtigen, etwa ein Viertel
der Insel ist zugänglich. Sehenswert ist
der Hauptbau mit der beispielhaft reno-
vierten Great Hall, der Ankunftshalle. Zu-
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