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in junge und noch nicht ertragbringende Gummiplanta-
gen gepflanzt wird, um so das Land nicht ungenutzt zu
lassen.
Cashew-
Nüsse
Wenn Thais in andere Landesteile fahren, so bringen sie
ihren daheimgebliebenen Freunden oder Verwandten
ein typisches essbares Produkt der besuchten Gegend
mit. Fährt jemand nach Phuket, so wird man ihn wohl
auffordern, möglichst viele Cashew-Nüsse mitzubringen,
die dort preiswerter sind als anderswo.
Die Cashew-Nuss ist im Grunde gar keine Nuss, son-
dern der Samenkern der Cashew-Frucht (Anarcadium oc-
cidentale). Er befindet sich merkwürdigerweise aber
nicht inmitten der Frucht, wie man erwarten sollte, son-
dern außerhalb. Für diese Absonderlichkeit hat die Thai-
Folklore eine logische Erklärung bereit: Der Legende
nach trat einst ein wandernder Mönch auf eine am Bo-
den liegende Cashew-Frucht, der Samenkern wurde he-
rausgedrückt. Von der spirituellen Kraft des Mönches be-
einflusst, wuchsen von nun an alle Cashew-Früchte mit
ihrem Kern nach außen.
Botaniker mögen ihre berechtigten Zweifel an dieser
Version hegen. Sicher ist, dass die Frucht im 16. Jahrhun-
dert von den Portugiesen aus ihrer südamerikanischen
Heimat zur malaiischen Halbinsel gebracht worden ist.
Dort erwies sich die Cashew als eine ideale Frucht in Ge-
bieten, in denen aufgrund nährstoffarmer Böden nichts
anderes zu gedeihen vermochte.
Auf Phuket wird die Cashew heute kaum in kommer-
ziellen Plantagen angebaut, viel eher in kleinen Privat-
gärten, die das Haushaltsgeld aufzubessern helfen. Der
Ertrag von jeweils nur einer Nuss pro Frucht rechtfertigt
keinen groß angelegten Anbau. Aus diesem Grunde ist
die Nuss auch auf Phuket kaum billiger als beispielsweise
in Europa. Abseits der Anbaugebiete - so z.B. in Bang-
kok - kann sie sogar sehr, sehr teuer sein.
Der Thai-Name der Cashew-Frucht ist übrigens ma-
muang himaphan, was soviel wie „Mango des Waldes“
bedeutet. Tatsächlich sind Cashew und Mango eng mit-
einander verwandt. Auf die Mango ist bisher nur noch
kein Mönch getreten.
Durian
Für viele ist sie die „Königin der Früchte“, für andere
nichts als ein übelriechender Irrtum der Natur - gemeint
ist die Durian, Thailands mit Abstand teuerste Frucht.
Die heftig umstrittene Durio zibethinus (Thai: thurian )
wird in zahlreichen Obstplantagen auf Phuket und an-
derswo in Südthailand angebaut und hat vielen Planta-
genbesitzern zu einem soliden Bankkonto verholfen.
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