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ungeheuren Schatz, der sich unter der Figur befinden sollte. Daraufhin
ließen die Chinesen den Zinn beiseite, verrückten die Figur und began-
nen, darunter zu graben. Der Traum ihres Mitarbeiters erwies sich aber
nicht als prophetisch: Nach vielen Anstrengungen konnten die Chinesen
nur ein paar für sie wertlose alte Krüge auffinden - der vermeintliche
Schatz aber blieb ein Traum.
Weitere indische Funde in der Umgebung waren ein Bronzebuddha mit
Sanskrit-lnschrift und Goldschmuck (beides bei Phang-Nga), Teile einer
Halskette (bei Krabi) und zahlreiche handgroße Platten aus gebranntem
Ton, die mit den Bildnissen hinduistischer Gottheiten, mit Buddhas und
Sanskrit-lnschriften versehen waren (bei Trang). Aufgrund der verwende-
ten Sanskrit-Zeichen wurde die Herkunft der Platten auf das 11. Jahrhun-
dert n. Chr. datiert.
Die wichtigsten indischen Funde waren jedoch drei Statuen der hin-
duistischen Hauptgottheiten Brahma, Vishnu und Shiva. Diese übermanns-
hohen und filigran ausgeführten Figuren standen nahe Takua Pa am Fluss
und am Fuße eines Hügels, der von der örtlichen Bevölkerung Khao Phra
Narni genannt wird, der „Berg des Vishnu“.
Als die Burmesen Anfang des 19. Jahrhunderts in das Gebiet einge-
drungen waren, versuchten sie, die Figuren mit sich zu nehmen. Der Le-
gende nach wurden sie dabei - obwohl zur trockenen Jahreszeit - von ei-
nem so starken Regenguss überrascht, dass sie ihr Vorhaben aufgeben
und die Figuren zurücklassen mussten. Sie stellten die Figuren an die
Stämme zweier junger Bäume, deren Wachstum die Figuren aber später
erheblich beschädigte.
Die wichtigste Figur des Dreigestirns, Vishnu, stand lange im National-
museum von Nakhon Si Thammarat und wurde dann im Museum in Tha-
lang auf Phuket ausgestellt. Mittlerweile ist sie aber im Nationalmuseum
von Bangkok zu Hause. In Takua Pa stehen heute Nachbildungen der drei
Statuen im Uthayan Phra Narai („Garten des Gottes Vishnu“), einem ge-
pflegten kleinen Park südlich der Stadtmitte, der speziell diesen drei Göt-
terfiguren gewidmet ist. Jedes Jahr im März findet hier ein großes Hindu-
Fest statt, zu dem auch Hindus aus Indien und Singapur anreisen.
Takua Pas indisches Erbe besteht jedoch nicht nur aus Stein. Die hin-
duistischen Siedler hatten auch ihrer Tradition gemäß zahlreiche Kühe
und Büffel eingeführt. Infolgedessen machte in der Umgebung noch An-
fang dieses Jahrhunderts das Wort die Runde, dass es in Takua Pa „ge-
nauso viele Büffel wie Menschen“ gäbe.
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