Travel Reference
In-Depth Information
Die hinduistische Vergangenheit
indische Funde in der Gegend von Phuket
Zahlreiche archäologische Funde indischen Ursprungs weisen auf ehe-
mals florierende indische Siedlungen auf dem Gebiet der heutigen Pro-
vinzen Phuket, Phang-Nga, Krabi und Trang hin. Diese hatten wahr-
scheinlich um 900 n. Chr. ihre Blütezeit.
Die meisten und wichtigsten Funde wurden in der Gegend um Takua
Pa gemacht, das einen idealen Hafenplatz bot, der vor beiden Monsun-
strömen geschützt war. Noch wichtiger waren aber wohl die enormen
Zinnvorkommen, die die Inder dort abzubauen trachteten. Besonders
bei Takua Pa und Phang-Nga wurden alte Zinnminen entdeckt, die schon
längst wieder von dichtem Urwald überwuchert waren; dieser Urwald
deutet darauf hin, dass die Minen schon vor vielen hundert Jahren verlas-
sen wurden. Die Zinnminen bestanden aus in die Erde getriebenen
Schächten, in denen die Inder arbeiteten; die Thais hingegen, die erst in
der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Herrschaft über das Gebiet ge-
wonnen hatten, bauten den Zinn nie in Schächten, sondern nur im Tage-
bau ab, eine Tatsache, die ein gutes Indiz dafür ist, dass die vorgefunde-
nen alten Minen die der indischen Siedler gewesen sind.
Der Ortsname Takua Pa bedeutet in seiner heutigen Thai-Schreibweise
soviel wie „Bleiwald“, wohl eine Missinterpretation der Zinnvorkommen.
Der Name stammt in Wirklichkeit aber von der alten Ortsbezeichnung
Takkola ab, was „Kardamom-Markt“ bedeutet. Von hier aus fuhren indi-
sche Schiffe weiter in die südlicheren Gefilde der malaiischen Halbinsel,
nach Sumatra und Java. Zudem ließ sich über den zu jener Zeit befahr-
baren Takua-Pa-Fluss gut das ansonsten undurchdringliche Hinterland er-
reichen. Der Fund eines 25 m langen Schiffes bei der Ortschaft Pong (um
1870) deutet aber darauf hin, dass der Fluss damals einen anderen Ver-
lauf hatte als heute. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war es mit dessen
guter Navigierbarkeit vorbei, denn die beim Zinnabbau anfallenden
Schlickmassen hatten das Flussbett weitgehend verstopft.
Bei Pong wurde außerdem ein Messing-Tablett gefunden, das wahr-
scheinlich indischer Herkunft ist, sowie Goldschmuck und andere kleine-
re Objekte gleicher Herkunft.
Nahe der Mündung des Takua-Pa-Flusses wurde die in schwer zugäng-
lichem Gebiet auf einem Hügel stehende Statue eines wahrscheinlich in-
dischen Mannes entdeckt. Diese Statue wies vier Arme auf und zeigte ei-
nen Mann in typisch südindischem Wickelgewand, mit einem hohen run-
den Hut, ähnlich einem türkischen Fez. Als im Jahre 1899 Chinesen am
Fuße des Hügels Zinn abbauten, träumte einer der Arbeiter von einem
Search WWH ::




Custom Search