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Separat zur Figur wurde die Haarkrone (yot) des Buddha gegossen, die
wie eine Flamme von dessen Scheitelspitze ausgeht, und die kleinen
Haarknoten (kesa), in die sein Haar geflochten ist. Sie wurden dann an
der Figur angebracht. Danach polierte man sie auf Hochglanz, wobei
meist ein orangefarbenes Tuch verwendet wurde. Orange ist die heilige
Farbe der Buddhisten.
Soweit die technische Seite der Buddhaproduktion, doch die konnte
nicht ohne unterstützende Rituale vonstatten gehen. Während der Ferti-
gung mussten die Handwerker ganz in Weiß gekleidet sein, und die ent-
stehende Figur wurde von allen Seiten durch einen Wandschirm aus
weißem Tuch vor neugierigen Blicken geschützt. An den vier Ecken des
Wandschirmes kniete je ein Priester, und diese vier segneten den Arbeits-
vorgang nach Leibeskräften. Gemäß der Tradition konnten die Figuren
nur am Morgen oder Mittag hergestellt werden, da Buddha an einem
Morgen das Licht der Welt erblickt hatte.
Heute werden nur noch besondere Buddhafiguren durch die „Technik
des verlorenen Wachses“ hergestellt. Schon zu Anfang des 20. Jahrhun-
derts beschwerten sich Gläubige und Metallgießer darüber, dass diese
Technik nicht mehr ausreichend beherrscht würde.
Umso aktiver waren auch damals schon Fälscher, wie der Thailandrei-
sende Reginald le May 1926 in seinem Buch „An Asian Arcady“ bemerkte:
„Die Bruderschaft der Schurken ist sich sehr wohl ob des Wunsches vieler
Europäer im Klaren, sich Sammlungen von Buddhafiguren zuzulegen, und
produziert so ganz passable Fälschungen, die für Monate in der Erde ver-
graben und dermaßen entstellt werden, dass sie leichtens Käufer finden.“
Damals gab es noch keine Tourist Police, bei der man sich hätte be-
schweren können!
dass Tha Rüa - oder „Terowa“ wie er es in Un-
kenntnis der Landessprache ausdrückte - der
Wohnsitz des Gouverneurs von Phuket war. Tha
Rüa taucht auch in den Aufzeichnungen des däni-
schen Forschers Dr. Koenig auf, der im Jahre 1779
nach Phuket gekommen war und nach eigenen
Angaben in der Nähe des Ortes „botanisierte“.
Der Pflanzenkundler merkte auch an, dass Phuket
zu jener Zeit aufgrund einiger Querelen der
Engländer mit dem siamesischen König „für Eu-
ropäer recht unsicher“ war. Aus Sicherheitsgrün-
den begab sich Koenig früher auf sein Schiff
zurück als geplant.
Über die Entstehungsgeschichte von Wat Tha
Rüa ist allerdings nichts bekannt. Die wunder-
schöne Bot, die Ordinationshalle, mit den filigran
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