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Zu dieser Urbevölkerung gesellte sich ein Volks-
stamm, der von den Mon und Khmer abstammte
und der aus der Gegend um Pegu im heutigen
Burma zugewandert war. Nicht vergessen wollen
wir die „Wassermenschen“ (chao naam), die ein
nomadenhaftes Dasein auf den Meeren führten
und von westlichen Reisenden dafür „Seezigeu-
ner“ getauft wurden. Dieses wasserfahrende Volk
stammte wahrscheinlich aus der Inselwelt Suma-
tras oder der Andamanen - sicher ist, dass sie
ihren Lebensunterhalt häufig durch Piraterie be-
stritten und dafür als „Saleiter“ (verwandt mit jon
salat = Piraten) in die Logbücher der seefahrenden
Zunft eingingen (siehe auch den Exkurs im Kapitel
„Bevölkerung“).
Schon früh müssen auch Händler auf Phuket auf-
merksam geworden sein, das damals allerdings
noch unter zahlreichen anderen Namen auf See-
fahrerkarten verzeichnet war: Lunsalan, Lunsalao,
Jan-Sylan oder Junceylon, je nachdem, welcher Kar-
te man folgte. Diese Namen waren nichts als ver-
schiedene Versionen des malaiischen Ujong Salang
oder „Kap von Salang“. Der heutige Name Phuket
stammt vom malaiischen Wort bukit, „Hügel“, ab.
Die ersten Händler, die Handelsposten auf der
Insel errichteten, waren Inder aus dem Gebiet der
heutigen südindischen Provinz Tamil Nadu. Diese
begannen einen schwunghaften Handel mit den
Schätzen, die die Insel zu bieten hatte: Koralle und
Elfenbein sowie Ambra, ein Ferment aus dem Ma-
gen von Walen, das zur Herstellung von Parfum
benutzt wurde, und Nashornpulver, das als Haus-
mittel bei Vergiftungen diente. Die indischen
Händler wurden schnell zu einer wohlhabenden
Gesellschaftsschicht, die in der Umgebung von
Phuket zahlreiche Figuren hinduistischer Gotthei-
ten hinterließ, vor allem bei Takua Pa, einem wich-
tigen Handelszentrum.
Diese indischen Händler waren wohl auch die
ersten, die auf den Schatz stießen, der Phuket spä-
ter so enorm florieren lassen sollte: das Zinn. Sie
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