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kus-Pokus, der sei gewarnt: Das thailändische Fernsehen zeigte Bilder
von westlichen Touristen, die genau das vermutet hatten und die Leitern
selber bestiegen. Danach waren ihre Füße zerschnitten, und die folgen-
den Interviews wurden im Krankenhaus gemacht!
Am 9. Tag des 8. Mondmonats wird die letzte Zeremonie abgehalten,
mit der die neun Schutzgeister von ihrem Aufenthalt auf Erden verab-
schiedet werden. In langen Prozessionen, die wieder von lautem Ge-
trommel und Feuerwerkskörpern begleitet werden, schickt man die
Schutzgeister zurück in ihren Himmel.
Ist auch die Herkunft der Schutzgeister umstritten, so hat die Tradition
des Vegetarischen Festes auf Phuket aber historische Belege:
Mitte des 19. Jahrhunderts war der Zinnabbau im Distrikt Kathu in vol-
lem Gange, und die chinesischen Minenarbeiter hatten sich mit ihrer har-
ten Arbeit einen beneidenswerten Wohlstand geschaffen. Um sich den
tristen Arbeitsalltag ein wenig aufzuhellen, beschlossen sie, eine Theater-
truppe aus China kommen zu lassen. Die Truppe reiste an und spielte fast
ein Jahr vor begeisterten Minenarbeitern. Eines Tages jedoch wurden die
Schauspieler von einem mysteriösen Fieber befallen. Die Vorstellungen
fielen aus, und bald hatte das Fieber auch auf die übrige Bevölkerung
übergegriffen. Nachdem Pulver und Tinkturen keine Besserung verschafft
hatten, begannen die Schauspieler, die Ursachen der Krankheit in ihrer
Missachtung der religiösen Riten zu sehen; in ihrem Jahr auf Phuket - so
glaubten sie -, hatten sie die religiösen Pflichten allzu sehr vernachlässigt.
Also beschloss man, das neuntägige Vegetarische Fest abzuhalten, das
sie aus ihrer chinesischen Heimat her kannten. Und das Wunder geschah.
Die Schauspieler und die örtliche Bevölkerung waren in kürzester Zeit ge-
nesen. Man kam nun überein, das heilsame Fest jedes Jahr zu begehen.
Zur exakten Befolgung der Rituale fehlten aber noch einige kultische
Gegenstände, die aus China herbeigebracht werden mussten. Einer der
Minenarbeiter erklärte sich bereit, sie aus der Heimat zu holen. Es vergin-
gen zwei, drei Jahre. Dann endlich kehrte der längst verschollen Geglaub-
te zurück; mit sich führte er wie versprochen die rituellen Gegenstände,
die nun in einer triumphalen Prozession nach Kathu gebracht wurden.
Die größten Feierlichkeiten während des Vegetarischen Festes finden
heute im chinesischen Tempel (sanjao) Jui Tui an der Ranong Road und im
Tempel von Bang Niu an der Phuket Road statt. Im gleichen Zeitraum wer-
den ähnliche Zeremonien in der Stadt Trang abgehalten, die wie Phuket ei-
nen hohen chinesischen Bevölkerungsanteil aufweist. Trang befindet sich
ca. 5 Busstunden von Phuket entfernt und ist die Hauptstadt der gleichna-
migen Provinz. Am Sri-Mariammam-Tempel an der Silom Road in Bangkok
werden am letzten Tag des Vegetarischen Festes ähnliche Riten zelebriert.
In vielen chinesischen Tempeln werden gelegentlich Feste gefeiert, die
der Göttin Mae Tabtim geweiht sind und bei denen gleichfalls Wangen
durchstoßen und Feuergruben durchlaufen werden. Die Ausübenden
sind dabei häufig durchs Land reisende Truppen mit Heimat Phuket oder
Trang, die wohl die beste Erfahrung auf diesem Gebiet haben.
Wer das Vegetarische Fest einmal selber miterleben möchte, sollte sein
Hotelzimmer so früh wie möglich buchen. Eventuell kurzfristig erhöhte
Zimmerpreise sind dabei in Kauf zu nehmen. Die nächsten Termine sind
bei der TAT in Phuket City zu erfragen.
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