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den Thais ihr eigenes Neujahrsfest im April (sie-
he unten).
Am Vollmondabend wird Makha Puja gefeiert,
ein religiöser Feiertag, der an den Tag erinnern
soll, an dem sich 1250 Jünger des Buddha spon-
tan versammelt hatten, um ihrem Meister zu lau-
schen. Abends werden Kerzenprozessionen, das
so genannte „Kerzenlaufen“ (wien tien), abgehal-
ten, zu dem die Gläubigen die buddhistischen
Tempel Phukets mit brennenden Kerzen in den
Händen im Uhrzeigersinn umlaufen.
Februar
Friedhöfe zu gehen. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Chinesen im Ge-
gensatz zu ihren thailändischen Mitbewohnern ihre Toten nicht verbren-
nen, sondern begraben. Nachts verstecken sich die hungrigen Geister
auch gerne hinter Kokospalmen, wo sie sich nur durch eine lange, her-
vorstehende Nase und eine nach Speisung lechzende Zunge verraten.
Gelegentlich stoßen sie auch schrille Schreie aus, die den Menschen das
Blut in den Adern gefrieren lassen.
Zur Zeit des Festes der hungrigen Geister wird auch dem „Gott der
Teufel“ gehuldigt, dem Por Tor Kong. An der Nordseite der Grundschule
von Bang Niu (rong-rian tetsabaan bang niu) in Phuket City ist ihm ein
Schrein gewidmet, an dem ihm likay- Vorstellungen geboten werden. Li-
kay ist eine rustikale und rudimentäre Theaterform, oft nicht mehr als eine
Aneinanderreihung von Possen, zu denen die Darsteller in kunterbunte
und zum Teil bizarre Kostüme gekleidet sind.
Als Opfergabe wird dem Teufelsgott ein spezieller Kuchen aus Reismehl
und Zucker dargebracht, der rot gefärbt und in die Form von Schildkröten
gepresst wird. Die Schildkrötenform symbolisiert ein langes und glückli-
ches Leben. Wer nach den Zeremonien einen dieser (oft quadratmeter-
großen) Kuchen wieder mit nach Hause nehmen möchte, bedarf der „Er-
laubnis“ des Gottes. Zur Entscheidung, ob diese Erlaubnis gegeben wird
oder nicht, werden zwei nierenförmige, handliche Orakelsteine, die puey,
auf den Altar geworfen. Die Art und Weise, wie diese Steine dabei fallen,
gibt Aufschluss über den Willen des Teufelsgottes.
Am letzten Tag des „Monats der hungrigen Geister“ wird diesen eine
Art Abschiedsfest bereitet. Da sie sich nun ausgiebig satt gegessen ha-
ben, bringt man ihnen keine Speisen mehr - wer weiß, ein überfressener
Geist ist ja möglicherweise noch unausstehlicher als ein hungriger. Statt-
dessen verbrennt man in den an chinesischen Tempeln angebrachten
Brennöfen Utensilien, die ein jeder Geist in der Grauzone seiner Geister-
welt benötigt: Papiergeld, Papierkleidung und andere papierne Gegen-
stände des täglichen Gebrauchs. Und damit haben die hungrigen Geister
für die nächsten elf Monate ihre Ruhe.
Das wollen wir zumindest hoffen. Aber was war das für eine merkwür-
dige Gestalt, die da hinter der Kokospalme hervorlugte ...?
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